Ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in Spitzenpositionen trägt nachweislich zu besserer Unternehmensleistung, stärkerer Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftlichem Gewinn bei. So erzielen beispielsweise laut einem McKinsey-Bericht Unternehmen mit einer ausgewogenen Beteiligung von Männern und Frauen einen 56 % höheren Betriebsgewinn als rein männlich besetzte Unternehmen. Ernst & Young untersuchte die 290 größten börsennotierten Unternehmen und fand heraus, dass Unternehmen mit mindestens einer Frau im Führungsgremium einen bedeutend höheren Gewinn verzeichneten als Unternehmen ohne Frauen in der Chefetage.
Keine Unterschiede bei der Qualifikation
Nach einer neuen, veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage meinen 88 % der Europäer, dass Frauen bei gleicher Qualifikation in den Spitzenjobs der Unternehmen gleichermaßen vertreten sein sollten. 76 % der Europäer sind der Ansicht, dass Frauen über die erforderlichen Fähigkeiten verfügen. 75 % der Befragten befürworten Rechtsvorschriften zum Geschlechtergleichgewicht in Führungsgremien von Unternehmen, wobei etwa die Mehrheit der Befragten (49 %) Geldbußen für das geeignetste Mittel zur Durchsetzung einer solchen Vorschrift halten.
Begrenzte Fortschritte
Der vorgelegte Kommissionsbericht stellt heraus, dass zwar in jüngster Zeit vor allem in Ländern, die Geschlechterquoten eingeführt haben, einige Fortschritte erzielt wurden, diese aber begrenzt bleiben. Zudem bestehen große Unterschiede zwischen den Ländern. In den größten finnischen Unternehmen beträgt der Frauenanteil in den Führungsgremien 27 %, in Lettland 26 %, aber nur 3 % in Malta und 4 % in Zypern. In Österreich beträgt der Frauenanteil in den Chefetagen übrigens 11 Prozent.