Die größten Einsparungen (1 Mrd. Euro) werden durch die langfristige Verschiebung der Klagenfurter Schnellstraße (S 37) erzielt, gefolgt von der Südosttangente Ausbau Hirschstetten-Heidjöchl (436 Mio. Euro), den Entfall der Verbindungsspange nach Rothneusiedel im Süden von Wien (490 Mio. Euro) sowie den Entfall des Nordabschnittes der Linzer Autobahn (400 Mio. Euro).
Übernahmen durch Bundesländer und gestrichene Projekte
- S 31 Burgenland Schnellstraße (Oberpullendorf – Rattersdorf/Staatsgrenze):
Ursprüngliche Kosten: EUR 120 Mio.
Beitrag des Bundes an das Land Burgenland: EUR 37 Mio.
Einsparung: EUR 83 Mio.
Mittels Schnellstraße sollte eine grenzüberschreitende Verbindung zu Ungarn geschaffen werden. Unsere Nachbarn werden in den kommenden Jahren allerdings keine Anbindung bauen. Die Entlastung der Ortschaften kann ebenso durch eine Landesstraße erzielt werden. - A 23 Südosttangente Wien (Hirschstetten – Heidjöchl):
Ursprüngliche Kosten: EUR 668 Mio.
Beitrag des Bundes an die Stadt Wien: EUR 232 Mio.
Einsparung: EUR 436 Mio.
Es wurde mit der Stadt Wien vereinbart, mit einer Kostenbeteiligung den Teil, der durch städtisches Gebiet führt, als Stadtstraße zu errichten und damit einen sparsamen Mitteleinsatz zu ermöglichen. - S 37 Klagenfurter Schnellstraße:
Ursprüngliche Kosten: EUR 1,1 Mrd.
Kosten Bauprogramm 2012: EUR 86 Mio.
Einsparung: ca. 1 Mrd. Euro
Die Realisierung wurde aufgrund Unwirtschaftlichkeit weitgehend zurückgestellt, lediglich ein Ausbau im Bereich Zwischenwässern ab 2015 wird realisiert.
A 24 Autobahn Verbindungsspange Rothneusiedl (Hanssonkurve – Rothneusiedl):
Einsparung durch Entfall: EUR 490 Mio. - A 26 Linzer Autobahn (Abschnitt Nord):
Einsparung durch Entfall: EUR 400 Mio.
Vorrangige Umsetzungen, Redimensionierungen und Verschiebungen
A 5 Nord/Weinviertel Autobahn:
Die A 5 ist eine Strecke von europäischer Bedeutung (TEN Netz). Der grenzüberschreitende Lückenschluss an die R 52 wird allerdings noch Jahre dauern, während die Entlastung der Ortschaften an der B 7 dringend erforderlich ist. So wird der 25 km lange Abschnitt zwischen Schrick und Poysbrunn vorangetrieben (Baubeginn 2013) und die letzten neun km bis zur Staatsgrenze in zwei Ausbauschritten umgesetzt. Zunächst wird eine zweistreifige Umfahrung von Drasenhofen errichtet. Der spätere Vollausbau bis zur Grenze erfolgt in Abstimmung mit Tschechien. So wird eine vorläufigeEinsparung von rd. 60 Mio. Euro erzielt. - S 3 Weinviertler Schnellstraße (Hollabrunn bis Guntersdorf):
Kosten im Bauprogramm 2012: EUR 125 Mio.
Einsparung: EUR 39 Mio.
Im Gegensatz zur A 5 als internationale Verbindung kommt der S 3 (Baubeginn 2014) eine regionale Funktion zu. Sie verbessert die Verkehrsqualität für die zahlreichen Pendler und erhöht die Lebensqualität und Verkehrssicherheit an der B 303 zwischen Hollabrunn und Guntersdorf. Entsprechend ihrer Bedeutung und dem künftigen Verkehrsaufkommen wird die S 3 mit „2+1 Fahrstreifen“ und wechselseitigen Überholmöglichkeiten errichtet. - A 26 Linzer Autobahn (Abschnitt Süd):
Verschiebung Baubeginn auf 2015 und Errichtung in Abschnitten, Mitfinanzierung des Landes OÖ und der Stadt Linz in Höhe von EUR 93 Mio. - S 1 Wr. Außenring Schnellstraße (Schwechat bis Groß Enzersdorf mit Tunnel Lobau):
Verschiebung Baubeginn
Errichtung Abschnitt Groß-Enzersdorf – Süßenbrunn ab 2014
Errichtung Groß-Enzersdorf – Schwechat (= Donauquerung) ab 2018
S 36 Murtal Schnellstraße (Judenburg – St. Georgen):
Kosten im Bauprogramm 2012: EUR 180 Mio.
Einsparung: bis zu EUR 140 Mio.
Neustart der Planungen, realisiert wird eine bestandsnahe Trasse nach 2017. Gleichzeitig wird durch einen bedarfsgerechten Ausbau verhindert, dass eine Attraktivierung der Strecke den Durchgangsverkehr erhöht. - S 36 Murtal Schnellstraße (St. Georgen – Scheifling):
Kosten im Bauprogramm: EUR 183 Mio.
Einsparung: rd. EUR 20 Mio.
Als regional leistungsfähige und verkehrssichere Vernetzung (Baubeginn 2013) zu den Ballungsräumen in der Obersteiermark stärkt sie die lokale Wirtschaft. Gleichzeitig verhindert der bedarfsgerechte Ausbau, dass eine Attraktivierung der Strecke den Durchgangsverkehr erhöht. Besonders durch die Errichtung der Unterflurtrassen St. Georgen ab 2013 und später Unzmarkt, kann eine wesentliche Verbesserung der Lärmsituation bei vielen Haushalten entlang der heute kaum geschützten Ortsdurchfahrten erreicht werden. Das bestehende Straßennetz zwischen St. Georgen und Unzmarkt soll nur geringfügig adaptiert werden. Auf einen Ausbau südwestlich der Murverlegung wird vorerst verzichtet.Große Neubauvorhaben im Jahr 2012 - S 7 Fürstenfelder Schnellstraße (Abschnitt West, Riegersdorf – Dobersdorf), 435 Mio. Euro
Heuer erfolgt der Startschuss für den Bau des 15 Kilometer langen Abschnitts West von Riegersdorf bis Dobersdorf. Die S 7 ist Bestandteil des Transeuropäischen Netzes (TEN) und bringt einen kräftigen Impuls für den Wirtschaftsstandort Südost-Steiermark/Süd-Burgenland. Durch die S 7 mit ihren Schutzmaßnahmen werden eine spürbare Entlastung der Landesstraßen und eine Verbesserung der Lebensqualität in den Ortsdurchfahrten möglich. Für den Abschnitt Ost läuft die Umweltverträglichkeitsprüfung. - S 10 Mühlviertler Schnellstraße (Unterweitersdorf – Freistadt Nord), 718 Mio. Euro
Mit Hochdruck laufen die Arbeiten am derzeit größten ASFINAG-Projekt. Die S 10 schafft eine optimale Verbindung des Mühlviertels mit dem Zentralraum Linz, bringt eine große Erleichterung für die Pendler der Region und wird zu einem Rückgang der Unfallzahlen an der überlasteten B 310 führen.Mehr Sicherheit durch zweite Tunnelröhren - Die Errichtung zweiter Tunnelröhren führt zur Aufhebung des Gefahrenpotentials in Tunnels mit Gegenverkehr. Die Arbeiten an der neuen Röhre des Bosrucktunnels an der A 9 Pyhrn Autobahn zwischen Oberösterreich und der Steiermark laufen noch bis 2015, die ASFINAG investiert hier 300 Millionen Euro.
- In Vorarlberg wird an der A 14 Rheintal Autobahn im Sommer die neue Röhre für den Pfändertunnel fertig und für den Verkehr freigegeben. In dieses Projekt fließen insgesamt 212 Millionen Euro. Ab 2013 wird die neue Röhre für den Gleinalmtunnel an der A 9 um 315 Millionen Euro in Angriff genommen. Ebenso erfolgt an der A 9 ab 2015 der Ausbau der Tunnelkette im Bereich Klaus um 215 Millionen Euro.
- Gemäß dem Tunnelsicherheitsgesetz wird für den Perjentunnel an der S 16 bis 2019 um 113 Millionen Euro eine zusätzliche Röhre errichtet und die bestehende Röhre als Fluchtweg adaptiert. Ein möglicher zweiröhriger Vollausbau erfolgt in Abhängigkeit von der Entwicklung der Verkehrszahlen. Für den Karawankentunnel an der A 11 beabsichtigt die ASFINAG ebenfalls den Neubau einer zweiten Röhre und die Verwendung der Bestandsröhre als Fluchtweg – bis die Verkehrszahlen weitere Ausbauschritte erforderlich machen. Dieses Investitionsvorhaben um 235 Millionen Euro wird auf zwischenstaatlicher Ebene mit Slowenien abgestimmt. Die Kosten werden zwischen Slowenien und Österreich geteilt.