Straße legt im Güterverkehr gegenüber der Schiene wieder zu

31. Mai 2012 Drucken

Der Schienengüterverkehr hat 2011 gegenüber der Straße wieder an Boden verloren, berichtet Statistik Austria. Im Vorjahr stieg der Gütertransport auf der Straße um 4,1 Prozent, der Gütertransport auf der Schiene stagnierte.  Das Straßentransport-aufkommen wurde zu 91 Prozent durch Inlandsfahrten hervorgerufen, die auch weiterhin zunehmen. Transitverkehr spielt mengenmäßig mit 0,5 Prozent Anteil nur eine geringe und […]

Der Schienengüterverkehr hat 2011 gegenüber der Straße wieder an Boden verloren, berichtet Statistik Austria. Im Vorjahr stieg der Gütertransport auf der Straße um 4,1 Prozent, der Gütertransport auf der Schiene stagnierte.  Das Straßentransport-aufkommen wurde zu 91 Prozent durch Inlandsfahrten hervorgerufen, die auch weiterhin zunehmen. Transitverkehr spielt mengenmäßig mit 0,5 Prozent Anteil nur eine geringe und rückläufige Rolle. Die Transportleistung sank 2011 auf der Straße, stieg aber im Schienenbereich.  84,4% des Straßen-Transportaufkommens im Inland wurde innerhalb einer Strecke von 80 Kilometern befördert.

Transportaufkommen auf Straße nahm 2011 um 4,1% zu
2011 wurde ein Straßentransportaufkommen von 344,7 Mio. Tonnen (t) bei 26,1 Mio. durchgeführten beladenen Fahrten österreichischer Straßengüterfahrzeuge verzeichnet. Das entspricht laut Statistik Austria einer Steigerung um 4,1% im Vergleich zum Vorjahr und zeigt die erste Erholung des Straßengüterverkehrs seit dem Jahr der Finanzkrise 2008 an (2009: 336,6 Mio. transportierte Tonnen, -8,9%; 2010: 331,0 Mio. transportierte Tonnen, -1,7%).

Plus im Inlandsverkehr und im grenzüberschreitenden Empfang und -versand
Die beförderte Gütermenge erhöhte sich im Inlandsverkehr auf 313,1 Mio. t (+4,4%), im grenzüberschreitenden Güterempfang auf 12,7 Mio. t (+4,3%) bzw. im -versand auf 13,3 Mio. t (+4,8%). Das Transportaufkommen ging im Transitverkehr auf 1,8 Mio. t (–12,9%) zurück, im sonstigen Auslandsverkehr um 7,5% auf 3,8 Mio. t.

Rund 91% des Transportvolumens im Inlandsverkehr
Anteilsmäßig entfielen im Berichtsjahr 90,8% des Transportvolumens auf den Inlandsverkehr, 3,7% bzw. 3,9% auf den grenzüberschreitenden Empfang und -versand sowie 0,5% auf den Transitverkehr und 1,1% auf den sonstigen Auslandsverkehr. 84,4% des Transportaufkommens im Inland wurde innerhalb einer Strecke von 80 Kilometern befördert. Der fuhrgewerbliche Güterverkehr war mit 56,7% und der Werkverkehr mit 43,3% am gesamten Transportaufkommen beteiligt (2010: 56,0% zu 44,0%). Im Inlandsverkehr lag die Beteiligung des Fuhrgewerbes bei 54,6%; wesentlich höher war sie im grenzüberschreitenden Güterempfang (80,4%) bzw. -versand (75,4%), im Transitverkehr (86,7%) und im sonstigen Auslandsverkehr (71,7%).

Weiterhin leichter Rückgang bei der erbrachten Transportleistung
Die gesamte inner- und außerhalb Österreichs erbrachte Transportleistung nahm im Erhebungszeitraum um 0,4% auf 28,5 Mrd. Tonnenkilometer (tkm) ab (2010: 28,7 Mrd tkm; -1,4%). Innerhalb des Bundesgebietes betrug die Transportleistung 17,0 Mrd. tkm (+2,8% zu 2010), außerhalb des Bundesgebietes 11,5 Mrd. tkm(-4,7% zu 2010). Auf die Inlandsstrecke entfiel somit ein Anteil von 59,6% (2010: 57,7%) der gesamten Transportleistung. Nur im Bereich des Inlandsverkehrs war eine Steigerungen der Transportleistung innerhalb und außerhalb der Landesgrenzen auf 14,5 Mrd. tkm (+4,0%) zu verzeichnen. Rückgänge betrafen den grenzüberschreitenden Güterempfang (5,4 Mrd. tkm, -0,3%), grenzüberschreitenden Güterversand (5,8 Mrd. tkm, -1,0%), Transitverkehr (1,4 Mrd. tkm, -21,0%) und sonstigen Auslandsverkehr (1,5 Mrd. tkm , –13,4%).

Güterart „Steine, Erden und Baustoffe“ dominierte auch 2011
Mit 51,3% (176,9 Mio. t, +4,9% zu 2010) Anteil an der Gesamtmenge aller transportierten Güter waren „Steine und Erden und Baustoffe“ weiterhin die wichtigste der 2011 im Straßengüterverkehr transportierten Güterarten. Ihr folgten die Warengruppen „Fahrzeuge, Maschinen, sonstige Halb- und Fertigwaren sowie besondere Transportgüter“ mit einer Beteiligung von 22,2% bzw. 76,4 Mio. t (+5,3% zu 2010), „Nahrungs- und Futtermittel“ (7,3% bzw. 25,1 Mio. t; +6,4% zu 2010) und „Erdöl, Mineralölerzeugnisse“ (3,3% bzw. 11,2 Mio. t; +2,9% zu 2010). „Land- und forstwirtschaftliche Erzeugnisse und lebende Tiere“ verbuchten mit einem Anteil von 11,0% (38,1 Mio. t) einen Rückgang von 0,9%. Die transportierte Menge der nicht im Detail genannten Warengruppen belief sich auf 17,0 Mio. t, das entsprach einem Anteil von 4,9% und einer Zunahme von 1,0%

Schienengüterverkehr 2011: Nahezu unverändertes Transportaufkommen
Das Transportaufkommen aller in- und ausländischen Eisenbahnunternehmen auf dem österreichischen Schienennetz blieb 2011 mit 107,6 Millionen Tonnen (Mio. t) gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert (-0,1%). Die Transportleistung konnte mit 20,3 Milliarden Tonnenkilometern im Inland (Mrd. tkm) leichte Zunahmen verbuchen (+2,6%). Die vor der Finanzkrise erreichten Werte beim Transportaufkommen und bei der Transportleistung (2008: 121,6 Mio. t bzw. 21,9 Mrd. tkm) konnten allerdings auch 2011 nicht erreicht werden.

Abnahmen im Inland- und Transitverkehr
In den Verkehrsbereichen grenzüberschreitender Güterempfang und -versand, auf die 2011 Transportaufkommen von 32,5 Mio. t bzw. 20,2 Mio. t entfielen, konnten gegenüber dem Vorjahr Steigerungen um 4,3% bzw. 8,7% registriert werden. Demgegenüber kam es zu Abnahmen des Transportaufkommens im Inlandverkehr (2011: 34,8 Mio. t; -7,0% gegenüber 2010) und im Transitverkehr (2011: 20,1 Mio. t; -2,2% im Vergleich zum Vorjahr).

Rückgang bei Transportaufkommen und Transportleistung im zweiten Halbjahr
Im Vergleich zum jeweiligen Vorjahreszeitraum stieg im 1. Quartal die von österreichischen Eisenbahnunternehmen beförderte Tonnage um 8,1% und im 2. Quartal um 0,3%, während im 3. und 4. Quartal das Transportaufkommen um 3,4% und 2,8% geringer ausfiel. Bezüglich der Transportleistung wurden im 1. und 2. Quartal Zunahmen um 11,5% und 3,9% verbucht, im 3. und 4. Quartal hingegen Abnahmen von 2,7% und 1,9%.

Mehr als ein Zehntel der gesamten Transportmenge war Gefahrgut
Mit einem Transportaufkommen von 10,4 Mio. t bestand rund ein Zehntel (10,1%) der Tonnage (2010: 9,3%) aus Gefahrgütern. Mehr als die Hälfte davon (58,3%) waren „Entzündbare flüssige Stoffe“. Rund zwei Drittel (66,7%) aller mit österreichischen Eisenbahnen beförderten Güter wurden im Jahr 2011 folgenden Kapiteln des „Einheitlichen Güterverzeichnisses für die Verkehrsstatistik/revidiert (NST/R)“ zugeordnet: „Fahrzeuge, Maschinen und sonstige Waren“ (44,3 Mio. t), „Land- und forstwirtschaftliche Erzeugnisse“ (13,0 Mio. t) und „Erze und Metallabfälle“ (11,6 Mio. t).

Wichtigste Partnerländer: Deutschland, Ungarn, Italien und Slowenien
2011 wurden im grenzüberschreitenden Verkehr (Empfang und Versand) österreichischer Eisenbahnunternehmen 39,3 Mio. t aus Deutschland, Ungarn, Italien und Slowenien empfangen bzw. dorthin versandt. Das entsprach fast drei Viertel (74,6%) des gesamten Transportaufkommens im grenzüberschreitenden Empfang und Versand und lag damit im langjährigen Trend.