Transportaufkommen auf Straße nahm 2011 um 4,1% zu
2011 wurde ein Straßentransportaufkommen von 344,7 Mio. Tonnen (t) bei 26,1 Mio. durchgeführten beladenen Fahrten österreichischer Straßengüterfahrzeuge verzeichnet. Das entspricht laut Statistik Austria einer Steigerung um 4,1% im Vergleich zum Vorjahr und zeigt die erste Erholung des Straßengüterverkehrs seit dem Jahr der Finanzkrise 2008 an (2009: 336,6 Mio. transportierte Tonnen, -8,9%; 2010: 331,0 Mio. transportierte Tonnen, -1,7%).
Plus im Inlandsverkehr und im grenzüberschreitenden Empfang und -versand
Die beförderte Gütermenge erhöhte sich im Inlandsverkehr auf 313,1 Mio. t (+4,4%), im grenzüberschreitenden Güterempfang auf 12,7 Mio. t (+4,3%) bzw. im -versand auf 13,3 Mio. t (+4,8%). Das Transportaufkommen ging im Transitverkehr auf 1,8 Mio. t (–12,9%) zurück, im sonstigen Auslandsverkehr um 7,5% auf 3,8 Mio. t.
Rund 91% des Transportvolumens im Inlandsverkehr
Anteilsmäßig entfielen im Berichtsjahr 90,8% des Transportvolumens auf den Inlandsverkehr, 3,7% bzw. 3,9% auf den grenzüberschreitenden Empfang und -versand sowie 0,5% auf den Transitverkehr und 1,1% auf den sonstigen Auslandsverkehr. 84,4% des Transportaufkommens im Inland wurde innerhalb einer Strecke von 80 Kilometern befördert. Der fuhrgewerbliche Güterverkehr war mit 56,7% und der Werkverkehr mit 43,3% am gesamten Transportaufkommen beteiligt (2010: 56,0% zu 44,0%). Im Inlandsverkehr lag die Beteiligung des Fuhrgewerbes bei 54,6%; wesentlich höher war sie im grenzüberschreitenden Güterempfang (80,4%) bzw. -versand (75,4%), im Transitverkehr (86,7%) und im sonstigen Auslandsverkehr (71,7%).
Weiterhin leichter Rückgang bei der erbrachten Transportleistung
Die gesamte inner- und außerhalb Österreichs erbrachte Transportleistung nahm im Erhebungszeitraum um 0,4% auf 28,5 Mrd. Tonnenkilometer (tkm) ab (2010: 28,7 Mrd tkm; -1,4%). Innerhalb des Bundesgebietes betrug die Transportleistung 17,0 Mrd. tkm (+2,8% zu 2010), außerhalb des Bundesgebietes 11,5 Mrd. tkm(-4,7% zu 2010). Auf die Inlandsstrecke entfiel somit ein Anteil von 59,6% (2010: 57,7%) der gesamten Transportleistung. Nur im Bereich des Inlandsverkehrs war eine Steigerungen der Transportleistung innerhalb und außerhalb der Landesgrenzen auf 14,5 Mrd. tkm (+4,0%) zu verzeichnen. Rückgänge betrafen den grenzüberschreitenden Güterempfang (5,4 Mrd. tkm, -0,3%), grenzüberschreitenden Güterversand (5,8 Mrd. tkm, -1,0%), Transitverkehr (1,4 Mrd. tkm, -21,0%) und sonstigen Auslandsverkehr (1,5 Mrd. tkm , –13,4%).
Güterart „Steine, Erden und Baustoffe“ dominierte auch 2011
Mit 51,3% (176,9 Mio. t, +4,9% zu 2010) Anteil an der Gesamtmenge aller transportierten Güter waren „Steine und Erden und Baustoffe“ weiterhin die wichtigste der 2011 im Straßengüterverkehr transportierten Güterarten. Ihr folgten die Warengruppen „Fahrzeuge, Maschinen, sonstige Halb- und Fertigwaren sowie besondere Transportgüter“ mit einer Beteiligung von 22,2% bzw. 76,4 Mio. t (+5,3% zu 2010), „Nahrungs- und Futtermittel“ (7,3% bzw. 25,1 Mio. t; +6,4% zu 2010) und „Erdöl, Mineralölerzeugnisse“ (3,3% bzw. 11,2 Mio. t; +2,9% zu 2010). „Land- und forstwirtschaftliche Erzeugnisse und lebende Tiere“ verbuchten mit einem Anteil von 11,0% (38,1 Mio. t) einen Rückgang von 0,9%. Die transportierte Menge der nicht im Detail genannten Warengruppen belief sich auf 17,0 Mio. t, das entsprach einem Anteil von 4,9% und einer Zunahme von 1,0%
Schienengüterverkehr 2011: Nahezu unverändertes Transportaufkommen
Das Transportaufkommen aller in- und ausländischen Eisenbahnunternehmen auf dem österreichischen Schienennetz blieb 2011 mit 107,6 Millionen Tonnen (Mio. t) gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert (-0,1%). Die Transportleistung konnte mit 20,3 Milliarden Tonnenkilometern im Inland (Mrd. tkm) leichte Zunahmen verbuchen (+2,6%). Die vor der Finanzkrise erreichten Werte beim Transportaufkommen und bei der Transportleistung (2008: 121,6 Mio. t bzw. 21,9 Mrd. tkm) konnten allerdings auch 2011 nicht erreicht werden.
Abnahmen im Inland- und Transitverkehr
In den Verkehrsbereichen grenzüberschreitender Güterempfang und -versand, auf die 2011 Transportaufkommen von 32,5 Mio. t bzw. 20,2 Mio. t entfielen, konnten gegenüber dem Vorjahr Steigerungen um 4,3% bzw. 8,7% registriert werden. Demgegenüber kam es zu Abnahmen des Transportaufkommens im Inlandverkehr (2011: 34,8 Mio. t; -7,0% gegenüber 2010) und im Transitverkehr (2011: 20,1 Mio. t; -2,2% im Vergleich zum Vorjahr).
Rückgang bei Transportaufkommen und Transportleistung im zweiten Halbjahr
Im Vergleich zum jeweiligen Vorjahreszeitraum stieg im 1. Quartal die von österreichischen Eisenbahnunternehmen beförderte Tonnage um 8,1% und im 2. Quartal um 0,3%, während im 3. und 4. Quartal das Transportaufkommen um 3,4% und 2,8% geringer ausfiel. Bezüglich der Transportleistung wurden im 1. und 2. Quartal Zunahmen um 11,5% und 3,9% verbucht, im 3. und 4. Quartal hingegen Abnahmen von 2,7% und 1,9%.
Mehr als ein Zehntel der gesamten Transportmenge war Gefahrgut
Mit einem Transportaufkommen von 10,4 Mio. t bestand rund ein Zehntel (10,1%) der Tonnage (2010: 9,3%) aus Gefahrgütern. Mehr als die Hälfte davon (58,3%) waren „Entzündbare flüssige Stoffe“. Rund zwei Drittel (66,7%) aller mit österreichischen Eisenbahnen beförderten Güter wurden im Jahr 2011 folgenden Kapiteln des „Einheitlichen Güterverzeichnisses für die Verkehrsstatistik/revidiert (NST/R)“ zugeordnet: „Fahrzeuge, Maschinen und sonstige Waren“ (44,3 Mio. t), „Land- und forstwirtschaftliche Erzeugnisse“ (13,0 Mio. t) und „Erze und Metallabfälle“ (11,6 Mio. t).
Wichtigste Partnerländer: Deutschland, Ungarn, Italien und Slowenien
2011 wurden im grenzüberschreitenden Verkehr (Empfang und Versand) österreichischer Eisenbahnunternehmen 39,3 Mio. t aus Deutschland, Ungarn, Italien und Slowenien empfangen bzw. dorthin versandt. Das entsprach fast drei Viertel (74,6%) des gesamten Transportaufkommens im grenzüberschreitenden Empfang und Versand und lag damit im langjährigen Trend.