Nach dem starken Plus von 3% nominell im Jahr 2010 stiegen die Umsätze des Bekleidungshandels in Österreich nur noch um magere 0,4% auf rund 5,9 Milliarden Euro im Jahr 2011 an. Den Kampf um diese Milliarden bestreiten hauptsächlich der stationäre Bekleidungsfachhandel (78%) und Sporthandel (14%) sowie der Versand- und Onlinehandel (6%). Während die Marktanteile des stationären Fachhandels im vergangenen Jahr leicht rückläufig waren, wuchsen die Anteile des Online- und Versandhandels, errechnete das österreichische Consultingunternehmen RegioPlan.
Monolabels im Anmarsch, Diskont verliert
Zwar gehören die Diskonter NKD, kik und Takko zu den Marktteilnehmern mit den meisten Geschäften im österreichischen Bekleidungshandel (insgesamt 650 Standorte), die Expansion in dieser Branche wird jedoch aktuell von Monolabels wie Gerry Weber, s.Oliver, comma, Tom Tailor, Tally Weijl oder Bestseller (Jack & Jones, Vero Moda) vorangetrieben. Während die Diskonter an Marktanteilen verlieren, steigt die Bedeutung der Monolabels immer mehr.
Die jungen Wilden kommen
In kaum einer anderen Branche gibt es so viel Bewegung wie im Bekleidungshandel: Neben den neuen Namen Forever 21, Primark, Hollister oder Desigual wird es ab Herbst 2012 einen weiteren spannenden Player am österreichischen Fashion-Markt geben: COS, das hochpreisige Label aus dem Hause H&M, eröffnet den ersten Shop am Wiener Bauernmarkt. Nachdem H&M vor 18 Jahren den Modemarkt revolutionierte und den Weg für Namen wie Zara oder Mango frei machte, mischen nun weitere Spezialisten im oberen und unteren Segment den Markt kräftig auf. H&M blieb auch 2011 die unangefochtene Nummer 1 und eine Entthronung ist nicht so schnell in Sicht.