
Häuser und Eigentumswohnungen im Wiener Speckgürtel kosten heuer im Vergleich zum Vorjahr zwischen 10 und 30 Prozent mehr. © Thorben Wengert / pixelio.de
Auf dem österreichischen Immobilienmarkt ist keine Entspannung in Sicht. Im ersten Halbjahr 2012 sind die Preise für Immobilien teilweise im zweistelligen Prozentbereich gestiegen. Besonders betroffen sind Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser in den Ballungszentren und deren Speckgürtel. Das geht aus dem aktuellen Immobilienindex der Immobilienplattform hervor. Gründe für die starken Preisanstiege sehen Marktbeobachter in der anhaltenden Schulden- und Finanzkrise und der daraus resultierenden Kapitalflucht in Immobilien.
Wien bleibt Preissieger
Einige der stärksten Preisanstiege gab es im ersten Halbjahr 2012 bei Wohnungen in der Bundeshauptstadt und in der Wiener Umgebung. In Wien 6., Mariahilf, etwa zahlt man mit über 4.100 Euro pro Quadratmeter im Median um 16 Prozent mehr für eine Wohnung als im Vorjahr. Eigentumswohnungen im
Wiener Speckgürtel kosteten im Vergleich zu 2011 zwischen 10 und 30 Prozent mehr. Hier sticht insbesondere Wiener Neustadt mit einem Anstieg von 25 Prozent auf über 1.500 Euro pro Quadratmeter hervor.
Ballungszentren werden teurer
In Oberösterreich sind die Immobilienpreise bei Eigentumswohnungen am stärksten in Linz Stadt und Linz Land gestiegen. In der oberösterreichischen Landeshauptstadt zahlt man im Durchschnitt 3.500 Euro für den Quadratmeter in einer neuwertige Eigentumswohnung. In Kärnten sind die Bezirke Klagenfurt Land und Spittal an der Drau die Spitzenreiter bei den Preisanstiegen mit Werten zwischen 20 und 30 Prozent. Für einen neuwertigen Quadratmeter bezahlt man Klagenfurt knapp 3.800 und in Spittal knapp 4.000 Euro. In Tirol stellt Kitzbühel den Spitzenreiter bei neuwertigen Eigentumswohnungen. Im alpinen Nobelort zahlt man mittlerweile mehr als 5.000 Euro für den Quadratmeter.
Hauspreise in der Steiermark explodieren
Wer ein Haus in der Steiermark kaufen möchte, muss derzeit tiefer in die Tasche greifen als im Vorjahr. Im gesamten Bundesland sind die Preise um knapp 10 Prozent gestiegen. Neben Graz und Graz Umgebung gehört mittlerweile Liezen zu einem der teuersten Pflaster für Einfamilienhäuser im Grünen Herzen Österreichs mit einem Anstieg von 16 Prozent auf über 2.000 Euro pro Quadratmeter. Im Burgenland ist Oberpullendorf an der Spitze der Wert-steigerung mit einer prozentuellen Veränderung um plus 25 Prozent. In Niederösterreich sind die Bezirke Korneuburg und Krems Land die Spitzenreiter mit 17 bzw. 19 Prozent Preisanstieg. Die höchsten Preise muss man weiterhin in Wien bezahlen. In der Bundeshauptstadt zahlt man im Durchschnitt zwischen 2.700 und 8.300 Euro für den Quadratmeter eines Einfamilienhauses. Die stärksten Preisanstiege gab es im 1. Halbjahr in Wien 14., Penzing, mit über 35 Prozent.
Mieten steigen moderat
Bei den Mietwohnungen auf dem freien Immobilienmarkt fallen die Preissteigerungen im 1. Halbjahr 2012 relativ moderat aus. Österreichweit ergibt sich ein Durchschnittswert von lediglich 1,6 Prozent Preisanstieg. Die Preisveränderungen hängen dabei stark von der Lage ab. Während in Klagenfurt Stadt die Preise für Mietwohnungen um 8 Prozent zurückgingen, verzeichnet Korneuburg einen satten Preisanstieg von 15 Prozent. In Wien bewegen sich die Veränderungen zwischen -8 Prozent für neuwertige Mietwohnungen in Alsergrund bis plus 25 Prozent in der Brigittenau.
Quelle: Genaue Immobilienmarkt-Daten für die einzelnen Bezirke Österreichs sind im aktuellen Immobilien-index „ImmoDEX“ verfügbar. Die umfassende Publikation ist auf www.immobilien.net/immodex bestellbar.