Republik bleibt trotz historischen Zinstiefstands am kurzen Ende bei längerfristigen Laufzeiten

30. August 2012 Drucken

Alpbach (APA) – Die Republik Österreich lässt sich durch die negativen Zinsen für kurzfristige Anleihen nicht dazu verleiten, ihr Schuldenmanagement umzustellen und mehr Geld kurzfristig aufzunehmen. Das berichtete Martha Oberndorfer, Chefin der Österreichischen Bundesfinanzierungs-agentur (ÖBFA). „Ein solches Vorgehen würde das Risiko erhöhen.“ Geld für’s Ausborgen Derzeit würde die Republik (bei einer Neuemission) sogar zwei Jahre […]

Finanzierungen Österreich, Newsroom von Erste Bank und Sparkassen,

Leiterin der Bundesfinanzierungsagentur will bei Langfristfinanzierungen bleiben, sagt sie in Alpbach. © Congress Centrum Alpbach

Alpbach (APA) – Die Republik Österreich lässt sich durch die negativen Zinsen für kurzfristige Anleihen nicht dazu verleiten, ihr Schuldenmanagement umzustellen und mehr Geld kurzfristig aufzunehmen. Das berichtete Martha Oberndorfer, Chefin der Österreichischen Bundesfinanzierungs-agentur (ÖBFA). „Ein solches Vorgehen würde das Risiko erhöhen.“

Geld für’s Ausborgen

Derzeit würde die Republik (bei einer Neuemission) sogar zwei Jahre laufende Anleihen praktisch geschenkt bekommen, die bis zu einem Jahr laufenden „Bills“ sind durch die Bank negativ verzinst. Die kurzfristige Finanzierung soll „im einstelligen Prozentbereich bleiben“, sagte Oberndorfer in Alpbach zur APA. Die durchschnittliche Laufzeit aller Schuldtitel des Bundes beläuft sich derzeit auf 8,9 Jahre. Per Ende Juli beträgt die Bundesschuld 184,1 Mrd. Euro.

Auch 10jährige Anleihen niedrig verzinst

Aber auch die langfristigen Zinsen (10 Jahre) sind mit 2,1 Prozent so niedrig wie seit Menschengedenken nicht. „Das ist einerseits ein Phänomen, das die Verunsicherung der Märkte zeigt, andererseits schauen sich die Märkte Daten wie Wettbewerbsfähigkeit oder Arbeitslosigkeit genauer an und das ist gut für Österreich.“ Bei der Kennzahl der Wirtschaftsleistung (BIP) pro Kopf habe sich Österreich in der Krise sogar verbessert. Als Folge sei die Republik in den Bond-Indizes stärker gewichtet worden, was zu einer größeren Nachfrage geführt habe.

bundesschatz.at bleibt

Während sich Deutschland aus dem Direktverkauf von Bundesschatzbriefen an Private zurückgezogen hat, wird Österreich seine Internet-Plattform bundesschatz.at beibehalten, sagte Oberndorfer. „Zum einen haben wir dabei 50.000 Kunden, die wir nicht verlieren wollen und andererseits ist es Teil der E-Government-Initiative der Regierung.“