Thema Nachhaltigkeit gewinnt bei Immobiliengeschäften an Bedeutung

06. September 2012 Drucken

In  Österreich, Deutschland und der Schweiz begleitet das Thema Nachhaltigkeit mittlerweile den kompletten Wirtschafts- und Lebenszyklus einer Immobilie. Sie wird immer mehr in Miet- und Kaufverträgen, in der Portfoliobewertung und Finanzierung sowie im Reporting verankert. Dies zeigt eine Analyse von Ernst & Young Real Estate. Knapp 70 Kreditinstitute, Immobilieninvestoren, Projektentwickler und Großmieter in Deutschland, Österreich […]

Grüne Immobilien, Öko-Immobilien, Newsroom von Erste Bank und Sparkassen

Nachhaltigkeitsklauseln werden zunehmend in Miet- und Kaufverträgen von Immobilien aufgenommen. © ruh

In  Österreich, Deutschland und der Schweiz begleitet das Thema Nachhaltigkeit mittlerweile den kompletten Wirtschafts- und Lebenszyklus einer Immobilie. Sie wird immer mehr in Miet- und Kaufverträgen, in der Portfoliobewertung und Finanzierung sowie im Reporting verankert. Dies zeigt eine Analyse von Ernst & Young Real Estate. Knapp 70 Kreditinstitute, Immobilieninvestoren, Projektentwickler und Großmieter in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden hierfür befragt.

Nachhaltigkeitsklauseln fließen in Österreich zunehmend in Immo-Verträge ein

Die Ergebnisse der Befragungen wurden um die Markteinschätzung von Ernst & Young Real Estate und die wissenschaftliche Sicht der International Real Estate Business School (IREBS) an der Universität Regensburg ergänzt. Die Tendenz sei in Österreich, Deutschland und der Schweiz länderübergreifend klar: Jahrelang  habe die Branche gefordert, dass das Verständnis von Nachhaltigkeit weg müsse vom zu großen Öko-Fokus. Die geschähe zunehmend, wie es in der Analyse heißt. „Entsprechend ist Nachhaltigkeit längst auch in der österreichischen Immobilienwirtschaft angekommen und bei fast allen von uns befragten Unternehmen ein Baustein der Unternehmensstrategie“, heißt es in der Pressemitteilung von  Ernst & Young Österreich.

Länderübergreifende Ergebnisse: Reporting wird wichtiger

Etwa 46 Prozent der befragten Unternehmen in allen Ländern teilen der Öffentlichkeit über einen Bericht mit, welche Nachhaltigkeitsanstrengungen sie unternommen und welche Ziele sie sich als Unternehmen gesetzt haben. In der Vorjahresanalyse von Ernst & Young Real Estate traf dies nur auf 27 Prozent zu. Österreichische Unternehmen sind im Vorjahr noch nicht befragt worden, so dass der Vergleich hier nur bedingt aussagekräftig ist.
Voraussetzung für einen validen Report sei die Frage der Messbarkeit von Nachhaltigkeit. Gleiches gelte auf Immobilienebene, beispielsweise für das Portfoliomanagement.

Nachhaltigkeit hält Einzug in die Portfoliobewertung
Um hier dennoch eine Beurteilung zu ermöglichen, würde immer häufiger auf so genannte Key Performance Indicators (KPIs) gesetzt – sowohl beim Reporting als auch bei der Portfoliobewertung. Fast neun von zehn Befragten sehen die portfolioweite Nachhaltigkeitsbetrachtung als wichtigen Image-Faktor. Knapp acht von zehn nennen die Wiederverkaufbarkeit als Grund, weshalb Nachhaltigkeit auf Portfolioebene berücksichtigt wird.

Miet- und Kaufvertrag mit Nachhaltigkeitsthemen
Nachhaltigkeitsthemen werden immer öfter in Mietverträge aufgenommen. Auch bei Kaufverträgen werde Nachhaltigkeit an Bedeutung gewinnen, so Ernst & Young. Im so genannten grünen Mietvertrag (Green Lease) würden Pflichten für beide Seiten verankert, also für Vermieter und Mieter. Dabei wird vertraglich fixiert, was beide Seiten tun müssen, damit eine nachhaltige Immobilie auch nachhaltig bleibt. Green Leases sind der Analyse zufolge noch ein junger Trend – ebenso wie der grüne Kaufvertrag (Green Purchase Agreement). Im grünen Kaufvertrag kann beispielsweise bei Projektentwicklungen festgeschrieben werden, wie hoch der Energieverbrauch der Immobilie maximal sein darf.