Privatanleger suchen nach Sicherheit

29. Oktober 2012 Drucken

Private Anleger investierten in den ersten sechs Monaten des heurigen Jahres 6,3 Mrd EUR in Finanzprodukte. Zwei von drei Euro flossen dabei in Bankeinlagen, wodurch der ausgeprägte Wunsch nach sicheren Veranlagungen für die eigene Vorsorge zum Ausdruck kommt. Als Portfoliobeimischung kauften Privatinvestoren auch Unternehmensanleihen, während Bankanleihen kaum auf Interesse stießen. In Summe ist das gesamte […]

Sparverhalten 2012, Newsroom von Erste Bank und Sparkassen,

Private legten im ersten Halbjahr 3,9 Mrd. Euro aufs Bankkonto. © Michael Staudinger_pixelio.de

Private Anleger investierten in den ersten sechs Monaten des heurigen Jahres 6,3 Mrd EUR in Finanzprodukte. Zwei von drei Euro flossen dabei in Bankeinlagen, wodurch der ausgeprägte Wunsch nach sicheren Veranlagungen für die eigene Vorsorge zum Ausdruck kommt. Als Portfoliobeimischung kauften Privatinvestoren auch Unternehmensanleihen, während Bankanleihen kaum auf Interesse stießen. In Summe ist das gesamte Finanzvermögen aller privaten Haushalte im ersten Halbjahr 2012 um rund 2% auf 475 Mrd Euro gestiegen.

 

Es wandert immer mehr Geld auf hohe Kante

Gemäß den Daten der Gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung der OeNB betrug der Vermögensaufbau privater Haushalte in Finanzanlagen im ersten Halbjahr 2012 6,3 Mrd EUR gegenüber rund 5,5 Mrd EUR im ersten Halbjahr 2010 bzw. 2011. Die Finanzinvestitionen fanden in einem Umfeld volatiler Kapitalmärkte, einer gegenüber 2011 leicht gesunkenen Inflation und moderaten realen Einkommenszuwächsen statt. Wertpapierkursgewinne bescherten inländischen Anlegern im ersten Halbjahr 2012 einen buchmäßigen Anstieg ihrer Portefeuilles um 1,3 Mrd EUR. Diese positive Entwicklung hielt nach vorläufigen Daten auch im dritten Quartal an und kompensierte damit zumindest teilweise die Verluste aus dem Jahr 2011.

Steigende Bankeinlagen

Private Haushalte erhöhten ihre Bankeinlagen (einschließlich Konten bei Direktbanken) in den ersten sechs Monaten 2012 um 3,9 Mrd EUR, wovon 3,2 Mrd EUR auf täglich fälligen Konten und damit besonders liquiditätsorientiert platziert wurden. Der Trend zu Einlagen ist seit dem zweiten Quartal 2011 zu beobachten. Rund 160 Mio EUR entfielen auf die Erhöhung der Bauspareinlagen. Die Reduktion der staatlichen Bausparprämie von 3 auf 1,5 Prozent führte schon vor der Änderung per 1.April 2012 zu einem Rückgang der Neuabschlüsse.
Zur gleichen Zeit wurden allerdings Bankanleihen in den letzten drei Quartalen in Folge verkauft, nach dem diese zwischen Ende 2010 und erstem Halbjahr 2011 wesentlich zum Vermögensaufbau der Haushalte beigetragen haben. Hinter den Käufen  stehen zu einem nicht unwesentlichen Teil neu aufgelegte Anleihen bzw. im Falle der Verkäufe Tilgungen von aushaftenden Wertpapieren der Banken. Die relevanteste Laufzeitkategorie war jene zwischen zwei und fünf Jahren.

Unternehmensanleihen spielen wachsende Rolle

Private Wertpapieranleger mischten bereits seit 2009 ihrem Portefeuille auch Unternehmensanleihen bei. Rund ein Sechstel (5,3 Mrd EUR) der auf dem inländischen Kapitalmarkt neu aufgelegten Anleihen wurde an private Investoren verkauft. Nach Abzug der Verkäufe und Tilgungen investierten Anleger damit rund 2,2 Mrd EUR in diese Veranlagungsform. Seit 2009 waren das rund 5% der gesamten finanziellen Veranlagungen bzw. mehr als ein Drittel der gesamten Investitionen in handelbare Wertpapiere. Auf das erste Halbjahr 2012 entfielen Nettokäufe von rund 240 Mio EUR.