
Der Anteil der Erneuerbaren am Bruttoendenergieverbrauch stieg von 30,6% (2010) auf 31% (2011). © APA
Nach Berechnungen von Statistik Austria sank der energetische Endverbrauch 2011 gegenüber dem Vorjahr um 3,9% auf 1.089.184 Terajoule (TJ). Damit erreichte er trotz des realen Wirtschaftswachstums von 2,7% einen gegenüber 2010 (1.133.503 TJ) deutlich niedrigeren Wert und sank – wie bereits im Krisenjahr 2009 (1.062.076 TJ) – erneut unter das Niveau von 2005 (1.118.300 TJ). Dieses Ergebnis wird u. a. beeinflusst durch die im Vergleich zu 2010 wärmeren Temperaturen aber auch durch die hohen Mineralölpreise und die Anhebung der Mineralölsteuer per 1. Jänner 2011.
Wärmeenergie mit höchstem Rückgang
Den größten Rückgang beim Endverbrauch verzeichneten die vorwiegend zur Raumheizung eingesetzten Energieträger Heizöl (-19,9%), Gasöl für Heizzwecke (-11,8%), Brennholz (-8,6%), Fernwärme (-7,9%) und Naturgas (-6,2%). Auch die Nachfrage nach den Treibstoffen Benzin (-3,5%) und Diesel (-3,3%) ging zurück.Der Anteil der Erneuerbaren am Bruttoendenergieverbrauch stieg von 30,6% (2010) auf 31% (2011).
Rückgänge bei Wasserkraft, Anstiege bei Windkraft und Photovoltaik
Insgesamt sank die Erzeugung von Strom gegenüber 2010 um 8,5%, was in erster Linie auf den Rückgang an Wasserkraft (-10,9%) zurückzuführen ist.
- Wasserkraft, als wichtigste heimische Energiequelle, ist stark von der Niederschlagsmenge des jeweiligen Jahres abhängig. Wasserkraftwerke erzeugten im Jahr 2011 123.050 TJ Strom und damit 55,0% der gesamten Stromproduktion.
- Photovoltaik verzeichnete, wie schon im Jahr zuvor, mit +96,0% die größte Zuwachsrate gegenüber 2011; mit 627 TJ beträgt der Anteil jedoch lediglich 0,3% an der inländischen Stromerzeugung.
- Aus Windkraft wurden 3,1% bzw. 6.964 TJ Strom produziert, womit eine Steigerung von nur 0,1% verzeichnet wurde.
Endverbrauch: Rückgänge in allen Sektoren
Der Endverbrauch von Fernwärme (-7,9%) und der erneuerbaren Energie (-4,8%) sank 2011 gegenüber dem Vorjahr ebenso wie jener der fossilen Energieträger Naturgas (-6,2%), Öl (-4,6%) und Kohle (-4,2%). Der Endverbrauch der nahezu ausschließlich von der Industrie eingesetzten brennbaren Abfälle stieg hingegen um 14,7%, der von elektrischem Strom nur minimal um 0,2%.
- Unter den einzelnen Sektoren weist der Verkehr beim energetischen Endverbrauch einen Rückgang von 2,3% (-8.354 TJ) auf und hatte damit einen Anteil von rund einem Drittel (32,9%) am gesamten Endverbrauch; bezogen auf die erneuerbare Energie betrug der Anteil 12,8%.
- Die privaten Haushalte setzten 23,9% der gesamten Energie ein und somit um 9,3% (- 26.588 TJ) weniger als 2010; der Anteil der erneuerbaren Energie betrug 45,2%.
- Der produzierende Bereich verzeichnete hingegen den geringsten Rückgang, nämlich ein Minus von 1,9% (- 5.936 TJ) und erreichte einen Anteil von 28,7% am gesamten Endverbrauch. Sein Anteil an der erneuerbaren Energie betrug 31,9%.