Einheitswerte: Regierung fixiert Erleichterungen für Bauern in Trockengebieten

08. Januar 2013 Drucken

Wien (APA) Kommt es künftig zu Trockenheit in der Landwirtschaft, so wird die steuerliche Last der Bauern in manchen Fällen gelindert. Bei wenig Regen kommt es zu Abschläge von den Einheitswerten. Unter 500 Millimeter gibt es demnach ein Minus von 10 Prozent, unter 550 Millimeter 6 Prozent, unter 600 Millimeter 2 Prozent, wie eine Sprecherin von […]

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Österreichs Landwirte können künftig in Trockenphasen einen Steuerabschlag von ihren Einheitswerten geltend machen. © Peter Becker / Pixelio.de

Wien (APA) Kommt es künftig zu Trockenheit in der Landwirtschaft, so wird die steuerliche Last der Bauern in manchen Fällen gelindert. Bei wenig Regen kommt es zu Abschläge von den Einheitswerten. Unter 500 Millimeter gibt es demnach ein Minus von 10 Prozent, unter 550 Millimeter 6 Prozent, unter 600 Millimeter 2 Prozent, wie eine Sprecherin von Bauernbund-Chef Jakob Auer bestätigte.SPÖ und ÖVP hatten im Herbst zwar die Einkommensteuer-Vollpauschalierung von 100.000 auf 75.000 Euro gesenkt und die Neuberechnung der Einheitswerte beschlossen, laut einem Bericht der Tageszeitung „Der Standard“ wurde aber noch ein Entschließungsantrag nachgeschoben. 

Die 600 mm-Grenze
In Österreich – vor allem im flachen (Nord-)Osten des Landes – gibt es einige Regionen, in denen pro Jahr die Normalniederschläge 600 Millimeter nicht übersteigen, etwa in Neusiedl am See im Burgenland. Beispielsweise bringt es auch Groß-Enzersdorf in Niederösterreich laut ZAMG-Daten im langjährigen Schnitt (30 Jahre) nur auf 520 Millimeter Regen pro Jahr. Westlich und südlich von Niederösterreich gibt es so wenig Niederschlag nur in Ausnahmejahren.

Trockengebiete
Besonders wenig Regen bekommt traditionell auch Retz in Niederösterreich mit 442 Millimeter im 30-Jahre-Schnitt der ZAMG. Damit dürften Bauern in der dortigen Region so gut wie jedes Jahr mit einem 10-Prozent-Abschlag beim Einheitswert rechnen. Ganz im Gegensatz zu Berufskollegen in Dellach/Drau in Kärnten (1.173 Millimeter im 30-Jahre-ZAMG-Schnitt), Jenbach in Tirol (1.177 Millimeter), Schoppernau in Vorarlberg (1.908 Millimeter), Mattsee in Salzburg (1.333 Millimeter), Bad Radkersburg in der Steiermark (841 Millimeter) oder Pabneukirchen in Oberösterreich (866 Millimeter), wo es ein „Dürrezuckerl“ wohl nur in echten landwirtschaftlichen Katastrophenjahren geben dürfte.