
Oberösterreichische Betriebe wollen heuer ihren Beschäftigtenstand leicht reduzieren. © Peter-Smola/ pixelio.de
Schwaches Wachstum und skeptische Einschätzungen der unmittelbaren Zukunft prägen in Oberösterreich die Lage in den Betrieben. Die Konjunktur in den knapp 39.000 Gewerbe- und Handwerksbetrieben hat sich in den ersten drei Quartalen des Vorjahres mäßig entwickelt. Es gab wertmäßig nur ein leichtes Plus von 0,2 Prozent, berichtet die Wirtschaftskammer Oberösterreich.
2012 bringt verhaltendes Ergebnis
Die Betriebe, die Rückgänge bei Aufträgen und Umsätzen verzeichneten, sind in der Überzahl, ergab die Konjunkturbeobachtung der KMU Forschung Austria für das vierte Quartal 2012. Auch für das laufende Quartal sind die Erwartungen insgesamt eingetrübt.
Trotz der relativ guten Geschäftslage im letzten Quartal — 26 Prozent der Betriebe bezeichneten den Geschäftsgang mit gut, 16 Prozent mit schlecht — dürfte das nominelle Wachstum im Gesamtjahr 2012 nicht allzu berauschend ausfallen. Die national wie international krisenhafte Entwicklung ist in Oberösterreich nicht spurlos vorübergegangen.
Verringerung des Beschäftigtenstandes in den ersten drei Monaten
Nicht allzu optimistisch sind die Erwartungshaltungen für die ersten drei Monate des neuen Jahres. Insgesamt überwiegen die Pessimisten. 18 Prozent der Betriebe rechnen mit sinkenden Auftragseingängen bzw. Umsätzen, nur 13 Prozent mit Zuwächsen.Zum Vorjahreszeitpunkt war das noch umgekehrt (20 Prozent Optimisten, 19 Prozent Pessimisten). Diese eingetrübte Einschätzung der unmittelbaren Zukunft schlägt sich auch auf die Personalplanung in den Betrieben nieder. So beabsichtigen erstmals seit langem die Betriebe eine Verringerung ihres Beschäftigtenstandes, wenn auch in geringem Ausmaß. Im Durchschnitt will im laufenden Vierteljahr das oö. Gewerbe und Handwerk die Zahl ihrer Arbeitnehmer um 1,8 Prozent senken.
Überkapazitäten bauen sich auf
Dazu kommt, dass es nach wie vor viel freie Kapazität gibt. So könnte fast die Hälfte der Betriebe im investitionsgüternahen Bereich sofort Aufträge annehmen (4. Quartal 2012: 47 Prozent; 4. Quartal 2011: 42 Prozent). Gleiches gilt für die konsumnahen Branchen, wo im 4. Quartal mehrheitlich Umsatzrückgänge verzeichnet wurden — 17 Prozent mit Rückgängen, 14 Prozent mit Zuwächsen.