
Zu Weihnachten 2011 löste die EZB mit einem Billionen-Kredit die Liquiditätsklemme der Banken. © Gerd Altmann / pixelio.de
Frankfurt (APA) Weitere Banken der Eurozone lösen sich vom Tropf der EZB – allerdings zögerlicher als erwartet. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilte, wollen morgen Mittwoch 356 Institute rund 61,1 Milliarden Euro aus dem zweiten auf dem Höhepunkt der Schuldenkrise angelegten Not-Topf im Rahmen einer Sondertilgung zurückzahlen.
Analysten hatten damit gerechnet, dass etwa 120 bis 130 Milliarden Euro an die EZB zurückfließen. Ende Jänner hatten bereits 278 Geldhäuser eine erste Gelegenheit zur Ablösung eines drei Jahre laufenden Refinanzierungsgeschäfts genutzt und 137 Milliarden Euro überwiesen, die sie kurz vor Weihnachten 2011 von der EZB erhalten hatten.
Eine Billion Euro rettete Liquidität der Banken
Die Zentralbank hatte den Instituten damals in zwei Tranchen insgesamt rund eine Billion Euro für drei Jahre zur Verfügung gestellt und ihnen die Option eingeräumt, schon nach einem Jahr schrittweise mit der Rückzahlung der Liquiditätshilfen zu beginnen. Analysten hatten damit gerechnet, dass viele Banken, vor allem aus den stabilen Ländern im Zentrum der Währungsunion, diese Möglichkeit nutzen. Sie kommen im Gegensatz zu Instituten in Griechenland oder Zypern inzwischen wieder ohne Probleme an Liquidität. Welche Banken konkret die zweite Rückzahlungswelle von Beginn an nutzen, blieb zunächst aber unklar, weil die EZB keine Namen nennt.
Verminderung der Schuldenlast
Zahlreiche Banken wollen nach eigenen Angaben die Gelegenheit kommende Woche nutzen, Langfrist-Mittel an die EZB zurückzugeben. So hat beispielsweise die Commerzbank angekündigt, am 28. Februar ihre 6,2 Milliarden Euro zu tilgen, die sie beim zweiten Tender (LTRO) genommen hatte. Die Deutsche Bank, die sich mit zehn Milliarden Euro eingedeckt hatte, will sich dagegen scheibchenweise vom Geld der Zentralbank trennen.
