
Nach Preisanstiegen in den letzten sechs Monaten des Vorjahres haben Transporteure wieder neue Kapazitäten auf den Markt geworfen. © APA
Die Transportpreise in Europa sind im vierten Quartal 2012 im Jahresvergleich um 2,4 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vorquartal gab es ein Minus von 1,8 Prozent – ein in Relation zum kurzen Vergleichszeitraum starker Rückgang. Die vierzehnte Ausgabe des „Transport Market Monitors“ – diese Studie wird von Transporeon und Capgemini Consulting erstellt – zeigt, dass steigende Kapazitäten und niedrigere Dieselpreise für den Rückgang der Transportkosten verantwortlich sind. Nach zwei Quartalen steigender Preise haben die Unternehmen wieder neue Transportkapazitäten in Dienst genommen.
Überkapazitäten drücken die Preise
Nachdem die Transportpreise zuletzt in den vergangenen zwei Quartalen gestiegen sind, sanken die Preise nun erstmals wieder. Dies ist auf zunehmende Kapazitäten und sinkende Dieselpreise zurückzuführen.
- Der Preisindex sank im vierten Quartal 2012 im Vergleich zum dritten Quartal 2012 von 100,0 auf 98,2 Punkte und damit um 1,8 Prozent.
- Im Vergleich zum Vorjahresquartal Q4 2011 (Index 100,6) ist der Preisindex in Q4 2012 um 2,4 Prozent niedriger.
- Im vierten Quartal 2012 sank der Dieselpreisindex um 1,0 Prozent auf 109,2 Punkte.
- Auch der Kapazitätsindex hat großen Einfluss auf die Transportpreise. Dieser stieg im vierten Quartal 2012 im Vergleich zum dritten Quartal 2012 von 87,2 auf 95,0 Punkte und damit um 8,9 Prozent an.
Unternehmen brauchen lin Logistikfragen einen Plan B
Die Studie warnt für immer stärker schwankenden Marktbedingungen. Volatile Ölpreise und extremer werdende Wetterverhältnissen verlangten nach flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten in der Supply Chain. Ein Plan B seit stärker gefragt als bisher. Die Situation in Japan und in anderen Gebieten, die von Naturkatastrophen betroffen sind, habe erneut das große Risiko langer und komplexer Wertschöpfungsketten gezeigt: „Neueste Technologien verhelfen zwar zu mehr Übersichtlichkeit und Mobilität; der Schlüssel zu einer effektiven Steigerung der Flexibilität von Logistikprozessen liegt jedoch in der vertieften Zusammenarbeit zwischen Verladern und Spediteuren,“ heißt es in der Studie. Der Ausblick: Nach einem, auf dem traditionellen Weihnachtsgeschäft begründeten Preisanstieg im Dezember, zeigen die aktuell im Jänner erhobenen Zahlen bereits einen deutlichen Rückgang der Transportpreise. Es bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend aufgrund des kalten Winters im Februar fortsetzt.