Vorarlberger Sparkassen legen Bilanz 2012

06. März 2013 Drucken

Die Vorarlberger Sparkassen verzeichneten 2012 auf Grund anhaltend niedriger Zinsspannen einen Rückgang des Betriebsergebnisses auf rund 30 Mio. Euro (- 39,4 %). Allerdings dotierten die fünf Sparkassen den Fonds für Allgemeine Bankrisiken und Unterbewertung mit EUR 11.600 Mio  und konnten die Risikokosten aus dem Kreditgeschäft gegenüber dem Vorjahr deutlich senken. Die Eigenmittelquote beläuft sich 2012 […]

Die fünf Vorarlberger Sparkassen: Bludenz (Bild), Bregenz, Dornbirn, Egg und Feldkirch © Spk Bludenz

Die Vorarlberger Sparkassen verzeichneten 2012 auf Grund anhaltend niedriger Zinsspannen einen Rückgang des Betriebsergebnisses auf rund 30 Mio. Euro (- 39,4 %). Allerdings dotierten die fünf Sparkassen den Fonds für Allgemeine Bankrisiken und Unterbewertung mit EUR 11.600 Mio  und konnten die Risikokosten aus dem Kreditgeschäft gegenüber dem Vorjahr deutlich senken. Die Eigenmittelquote beläuft sich 2012 auf 22,37 % und übertrifft das gesetzliche Mindesterfordernis von 8 % deutlich.

Stabile Regionalentwicklung in Vorarlberg
Die Vorarlberger Wirtschaft zählte auch im schwierigen Jahr 2012 zu den Spitzenreitern im Bundesländervergleich. Besonders gut schnitt der Vorarlberger Produktionssektor ab. Gründe waren einmal mehr der ausgewogene Branchenmix und die breite Aufstellung hinsichtlich der Abnehmerländer. Überraschend gut entwickelten sich im Vorjahr auch die Baubranche und der Dienstleistungssektor. Im Bundesländervergleich verzeichnete Vorarlberg 2012 mit plus 3,3 % den geringsten Anstieg bei der Arbeitslosigkeit. Während in ganz Österreich die Unternehmensinsolvenzen stiegen (+ 7,5 %), gingen sie in Vorarlberg um 7,4 % zurück. Deutlich mehr Schuldenregulierungsverfahren gab es hingegen bei Privatpersonen.

Geschäftsentwicklung der Vorarlberger Sparkassen
Das anhaltend niedrige Zinsniveau drückt weiterhin massiv auf die Zinsspanne und minimiert den Zinsertrag, den nach wie vor wichtigsten Ertragsbringer für Regionalbanken wie die Vorarlberger Sparkassen. Diesem Druck konnten die Sparkassen, anders als in den Vorjahren, 2012 nicht mehr im selben Ausmaß standhalten. Insbesondere der historisch tiefe 3-Monats-Euribor, der die Verzinsungsbasis für einen beträchtlichen Teil der Kredite darstellt, ist dafür verantwortlich, dass das Betriebsergebnis – als Resultat des operativen Geschäfts 2012 um – 39,40 % auf EUR 29.973 Mio zurückging.

Aufbau von Sicherheitspolster
Zu berücksichtigen ist bei diesem Rückgang allerdings auch, dass die Vorarlberger Sparkassen bilanztechnische Möglichkeiten nutzten und zusätzlich EUR 11.600 Mio Sicherheitspolster für die kommenden Jahre schufen (= Fonds für Allgemeine Bankrisiken und Unterbewertung gem. § 57 BWG). Dabei sind die Risikokosten aus dem Kreditgeschäft gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückgegangen. Dieses risikobewusste Handeln drückt sich auch im Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit aus, das auch die Risikokosten enthält: Es ging deutlich weniger zurück (- 22,55 % auf EUR 18,55 Mio) als das operative Ergebnis.

Über 504 Millionen Euro an Neukrediten vergeben
Die Kreditnachfrage in Vorarlberg ist zurückgegangen. Von einer Kreditklemme kann zumindest bei den Sparkassenkunden keine Rede sein. Die fünf Vorarlberger Sparkassen stellten 2012 mehr als EUR 504 Mio den Menschen und Unternehmen in ihren Regionen an neuen Krediten zur Verfügung.

Eigenkapitalausstattung liegt über 22 Prozent
Die Eigenmittel- und die Kernkapitalquote der Vorarlberger Sparkassen präsentieren sich im internationalen Vergleich weit überdurchschnittlich. Die Eigenmittelquote, die die gesamten Eigenmittel berücksichtigt, beläuft sich 2012 auf 22,37 % und liegt damit sehr komfortabel über dem gesetzlichen Mindesterfordernis von 8 %. Die Kernkapitalquote (Tier 1-Quote), die nur die Eigenmittelbestandteile höchster Qualität berücksichtigt, beträgt bei den Vorarlberger Sparkassen 20,42 % (Vergleich 2011: 19,15 %). Damit wurde erstmals die 20-Prozent-Marke überschritten. Für die Anforderungen von BASEL III erweisen sich die Vorarlberger Sparkassen deshalb gut gerüstet und bieten Sparkassenkunden ein Höchstmaß an Sicherheit.

Arbeitgeber für 866 Mitarbeiter/innen
Die Anzahl der Beschäftigten der Vorarlberger Sparkassen ist gegenüber dem Vorjahr in etwa gleich geblieben: 866 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen die fünf Vorarlberger Sparkassen.

 

Mehr zum Thema: