Wie Statistik Austria anhand vorläufiger Ergebnisse errechnete, lag der Gesamtwert der Einfuhren von Waren im Zeitraum Jänner bis Dezember 2012 mit 131,96 Mrd. Euro um 0,7% über dem Vorjahreswert, die Ausfuhren von Waren verzeichneten einen Zuwachs von 1,4% auf 123,47 Mrd. Euro. Trotz anhaltender internationaler Konjunkturschwäche wurden die bislang höchsten Handelswerte aus dem Vorjahr in beiden Verkehrsrichtungen übertroffen – einfuhrseitig um 0,96 Mrd. Euro und ausfuhrseitig um 1,70 Mrd. Euro. Nach einem Defizit von 9,23 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum wies die Handelsbilanz nun ein solches von 8,49 Mrd. Euro auf.
Leichter Zuwachs auch bei Importen
Der Außenhandel mit Drittstaaten und jener mit den Mitgliedstaaten der Europäischen Union zeigten im Gesamtjahr 2012 eine gegenteilige Entwicklung. Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union bezog Österreich im Berichtszeitraum Waren im Wert von 92,91 Mrd. Euro, das entsprach einem Rückgang um 0,7% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Wert der in diese Länder versandten Waren betrug 84,14 Mrd. Euro, das war um 0,8% weniger als in der Periode Jänner bis Dezember 2011. Der Außenhandel mit Drittstaaten zeigte im Vergleich zum Gesamtjahr 2011 einen Zuwachs bei den Importen um 4,3% auf 39,05 Mrd. Euro und bei den Exporten um 6,5% auf 39,33 Mrd. Euro. Im Verlauf der letzten 5 Jahre verschoben sich die Anteile der EU- bzw. Drittstaaten am österreichischen Gesamthandel. So erhöhte sich im Vergleich zu 2008 der Anteil der Drittstaaten einfuhrseitig um 3,2 und ausfuhrseitig um 4,1 Prozentpunkte. 2012 wurden bereits 29,6% aller österreichischen Einfuhren und 31,9% aller österreichischen Ausfuhren dem Drittstaatenhandel zugeordnet – das war importseitig um 1,0% bzw. exportseitig um 1,6% mehr als 2011.
Österreich und seine wichtigsten Handelspartner
Deutschland und Italien stellten auch 2012 in beiden Verkehrsrichtungen die wichtigsten Außenhandelspartner Österreichs dar, obgleich mit beiden Ländern sowohl einfuhr- als auch ausfuhrseitig Rückgänge verzeichnet wurden. Die Eingänge aus Deutschland gingen um 1,0% auf 49,54 Mrd. Euro und aus Italien um 3,9% auf 8,19 Mrd. Euro zurück. Die Versendungen nach Deutschland verzeichneten eine leichte Abnahme um 0,5%. Nach Italien wurden um 9,6% weniger Waren ausgeführt als noch 2011. Die größten absoluten Rückgange der Ausfuhren nach Italien zeigten sich in der Produktgruppe „Brennstoffe und Energie“ sowie bei der wichtigsten Produktgruppe „Bearbeitete Waren“ (-10,5% auf 2,32 Mrd. Euro).
Positiv entwickelte sich der Außenhandel mit Drittstaaten. Einfuhrseitig waren vier und ausfuhrseitig drei der TOP-10-Partnerländer Österreichs keine EU-Mitgliedstaaten. Besondere Bedeutung kam dem Außenhandel mit der Schweiz, den Vereinigten Staaten, der Russischen Föderation und China zu, welcher fast durchgehend positive Veränderungsraten aufwies, die weit über dem globalen Schnitt lagen. Lediglich die Importe aus der Schweiz gingen um 2,5% zurück, wobei aber die wichtigste Produktgruppe „Chemische Erzeugnisse“ um 9,1% anstieg.
Besondere Dynamik mit der Russischen Föderation
Einfuhrseitig ergaben sich Änderungen der Rangfolge der wichtigsten Partnerländer 2012 bei den Plätzen 7 bis 10. Eine besondere Dynamik zeigte die importseitige Entwicklung der Russischen Föderation. Nach Rang 10 im Vorjahr war die Russische Föderation das siebent wichtigste Einfuhrpartnerland 2012. Dies war vor allem auf den großen Zuwachs bei „Brennstoffe und Energie“ zurückzuführen – diese Produktgruppe zeigte einen Anstieg von 24,7% und machte somit fast 90% der österreichischen Importe aus der Russischen Föderation aus. Nahezu 50% aller Importe aus China waren „Maschinen und Fahrzeugen“ zuzuordnen (+19,9% auf 3,09 Mrd. Euro). Mehr als ein Drittel der Importe aus den Vereinigten Staaten entfielen auf „Chemische Erzeugnisse“ (+19,6% auf 1,52 Mrd. Euro).
Ausfuhrseitig blieb die Rangfolge – im Vergleich zum Berichtsjahr 2011 – weitgehend unverändert. Die Vereinigten Staaten, welche 2011 die Schweiz als wichtigstes Ausfuhrpartnerland außerhalb der EU von Platz 3 abgelöst hatten, belegten auch 2012 wieder diese Position. Die Exporte von „Maschinen und Fahrzeugen“ machten 2012 über 50% des gesamten Ausfuhrvolumens in die Vereinigten Staaten aus (+7,6% auf 3,77 Mrd. Euro). Fast 40% der österreichischen Exporte in die Russische Föderation waren ebenfalls dieser Produktgruppe zuzuordnen (+15,0% auf 1,28 Mrd. Euro).
Mehr Informationen:
- Jänner bis September 2012: Exporte stiegen um 1,6%, Importe um 0,4%