Zypern: Regierung will Plan B heute vorstellen – EZB stellt Ultimatum

21. März 2013 Drucken

Brüssel (APA) Nach dem Nein des Parlaments in Nikosia zum Euro-Rettungsplan präsentiert Zyperns Präsident Anastasiades laut einem Bericht des zypriotischen Fernsehens den Parteivorsitzenden am Donnerstag einen sogenannten „Plan B“. Der Plan könnte demnach eine Zwangsabgabe für Bankguthaben von mehr als 100.000 Euro enthalten. Inzwischen erklärt EZB, das Nothilfeangebot nur bis kommenden Montag aufrecht zu halten. […]

Staatschef Anastasiades unter Druck: EZB hält Bothilfeangebot nur bis Montag aufrecht. © APA

Brüssel (APA) Nach dem Nein des Parlaments in Nikosia zum Euro-Rettungsplan präsentiert Zyperns Präsident Anastasiades laut einem Bericht des zypriotischen Fernsehens den Parteivorsitzenden am Donnerstag einen sogenannten „Plan B“. Der Plan könnte demnach eine Zwangsabgabe für Bankguthaben von mehr als 100.000 Euro enthalten. Inzwischen erklärt EZB, das Nothilfeangebot nur bis kommenden Montag aufrecht zu halten.

EZB setzt Frist bis Montag
Inzwischen hat die Europäische Zentralbank  den Druck auf Zypern erhöht: Sie garantiert ihre Nothilfe für zyprische Banken nur bis kommenden MontagDanach würden die Gelder nur noch fließen, wenn ein Rettungsplan von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Kraft sei, der die Solvenz der Banken sichere – das teilte die Notenbank am Donnerstag in Frankfurt mit.

Präsident will heute Entscheidung
Der Staatschef werde die Parteienvertreter im Präsidialpalast empfangen, berichtete das zypriotische Fernsehen am Mittwochabend weiter. Die zypriotische Nachrichtenagentur CNA meldete unterdessen, Anastasiades habe beim Verlassen des Präsidentenpalasts gesagt, „eine Entscheidung über den Rettungsplan für Zypern muss spätestens am Donnerstag fallen“. Die Banken in Zypern bleiben jedenfalls bis Dienstag geschlossen.

Russland-Gespräche werden fortgesetzt
Der zypriotische Finanzminister Michalis Sarris wird am Donnerstag in Moskau seine Gepräche über einen Ausweg aus der Krise fortsetzen. Sarris plant am zweiten Tag in Folge Treffen mit russischen Regierungsvertretern. Dabei dürfte es um die Verlängerung eines russischen Kredits über 2,5 Milliarden Euro sowie möglicherweise um weitere Hilfszahlungen gehen. Presseberichten zufolge ist Moskau im Gegenzug an Lizenzen zur Gasförderung vor Zypern interessiert.
Russland will seine Hilfe zudem vom weiteren Vorgehen der EU abhängig machen. Zypern habe Russland mehrere Vermögenswerte zum Kauf angeboten, sagte Regierungschef Medwedew. Zuerst aber müsse die EU neue Pläne zur Lösung der Krise in ihrem Mitgliedsland vorstellen.

 

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