
Präsident Anastasiades wollte Sonntagfrüh zu Verhandlungen nach Brüssel reisen, wo am Abend auch die Euro-Finanzminister tagen. © APA
Nikosia/Brüssel (APA/dpa/ag.) Anders als in den Medien berichtet haben die Gespräche zur Rettung Zyperns zwischen Regierung und Troika in Nikosia bisher kein Ergebnis gebracht. Präsident Anastasiades wollte Sonntagfrüh zu Verhandlungen nach Brüssel reisen, wo am Abend auch die Euro-Finanzminister tagen. Bis Montagabend muss eine Einigung erzielt werden. Zuletzt berichteten Medien von einer Zwangsabgabe von bis zu 20 Prozent auf Bankeinlagen über 100.000 Euro.
Druck steigt
Die Lage sei sehr kompliziert und die noch verbleibende Zeit sehr knapp, hieß es in einer Erklärung der Regierung am frühen Sonntagmorgen. Präsident Anastasiades werde noch Sonntagfrüh nach Brüssel zu Verhandlungen reisen. Am Sonntagabend wollen dort auch die Finanzminister der Eurogruppe die Zypern-Frage in einer Krisensitzung erörtern. Das teilte Eurogruppen-Chef Dijsselbloem am Samstag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Doch nicht alles in trockenen Tüchern
Zuvor hatten Medien unter Berufung auf einen Regierungsangehörigen von einer Einigung berichtet. Demnach sollte es eine Sonderabgabe für Bankeinlagen über 100.000 Euro geben. Diese sollte grundsätzlich vier Prozent, für Kunden der bei russischen Oligarchen beliebten Bank of Cyprus 20 Prozent betragen.
Das EU-Land muss eine Eigenleistung von 5,8 Milliarden Euro zusammenbringen, um von den internationalen Geldgebern Nothilfen von zehn Milliarden Euro zu bekommen. Die EZB hat angekündigt, dass sie nur noch bis einschließlich Montag (25. März) Geld aus Europa für die zypriotischen Banken bereitstellen wird. Danach sollen nur dann weiter Mittel fließen, wenn es ein Sanierungskonzept gibt. Am Dienstag sollen die seit Samstag vor einer Woche geschlossenen Banken wieder öffnen. Derzeit gibt es auf der Insel Bargeld nur vom Bankautomaten.