
Die Papierbranche musste trotz Produktionssteigerungen einen Umsatzrückgang von 0,5 % hinnehmen. © Frantschach
Die heimische Zellstoff- und Papierindustrie verzeichnete laut Branchenverband Austropapier ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2012. Die Produktion von Papier, Karton und Pappe konnte 2012 um 2,1 Prozent auf fünf Millionen Tonnen gesteigert werden. Damit konnte sich Österreichs Papierindustrie gegen den Trend behaupten: In ganz Europa musste die Branche einen Produktionsrückgang von 1,8 % hinnehmen. Treiber dieser positiven Entwicklung war die auf fast 87 Prozent gestiegene Exportquote. Der Branchengesamtumsatz fiel um 0,5 Prozent.
Papier und Zellstoff im Plus
Von Produktionsverlagerungen, bedingt durch Schließungen von Papierfabriken in anderen Ländern, profitierten in Österreich einige Standorte. So konnte die Produktion graphischer Papiere in Österreich um vier Prozent auf 2,8 Millionen Tonnen gesteigert werden. Auch hier ist aber der Gesamttrend negativ. In Europa waren graphische Papiere 2012 um 5,3 Prozent rückläufig. Verbrauchsrückgänge im Bereich der Printmedien waren in den meisten Ländern zu verzeichnen. Unter den Publikationspapieren ist vor allem Zeitungspapier betroffen, in Österreich kam es hier zu einem Mengenrückgang von über sieben Prozent.
Preise rückläufig
Ein leichtes Minus von 0,5 Prozent verzeichnete der Branchengesamtumsatz, der 2012 bei vier Milliarden Euro lag. Bei einigen Papiersortimenten kam es laut Austropapier zu rückläufigen Erlöse und die generelle Konsumzurückhaltung. Das erste Quartal 2013 laufe, so der Branchenverband, laut vorläufigen Daten dem schwierigen Umfeld entsprechend gut, wobei sich die verhaltene Geschäftsentwicklung des vierten Quartals 2012 fortsetzt.
Investitionsschub am Standort Österreich
Deutlich im Plus waren 2012 mit rund 270 Millionen Euro die Investitionen in die heimische Zellstoff- und Papierindustrie. Die größten aktuellen Projekte sind der Bau einer neuen Papiermaschine für Kraftpapier bei der zur Heinzel-Gruppe gehörenden Zellstoff Pöls AG, die Errichtung eines neuen Laugenkessels bei Mondi Frantschach, und der Umbau der Produktionsanlagen bei Schweighofer Fiber in Hallein. Bei anderen Standorten standen 2012 Investitionen zur weiteren Verbesserung der Ressourcen- und Energieeffizienz im Vordergrund.