Österreichische Forschungsquote bleibt mit 2,81 Prozent krisenresistent

11. April 2013 Drucken

  Die österreichischen Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) werden nach einer Schätzung von Statistik Austria im Jahr 2013 voraussichtlich 8,96 Mrd. Euro betragen. Das entspricht einer Forschungsquote von 2,81%. Gegenüber 2012 wird die Gesamtsumme der heimischen F&E-Ausgaben um 2,9% ansteigen. Nach Deutsch-land (2,84%) weist Österreich die fünfthöchste Quote unter den EU-27 auf. Forschungsquote 2013 ist krisenresistent Die […]

 

Österreichische Forschungspolitik, Österreichische Forschungsquote

Es ging ein Lichtlein an: Heimische Innovationspolitik brachte ab Mitte der 90er neue Mittel und Strukturen. Die Unternehmen nahmen den Ball auf © Günther Gumhold/pixelio.de

Die österreichischen Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) werden nach einer Schätzung von Statistik Austria im Jahr 2013 voraussichtlich 8,96 Mrd. Euro betragen. Das entspricht einer Forschungsquote von 2,81%. Gegenüber 2012 wird die Gesamtsumme der heimischen F&E-Ausgaben um 2,9% ansteigen. Nach Deutsch-land (2,84%) weist Österreich die fünfthöchste Quote unter den EU-27 auf.

Die Innovations-anstrengungen haben sich seit 1991 verdoppelt. (zum Vergrößern bitte anklicken)

Forschungsquote 2013 ist krisenresistent
Die Forschungsquote, jener Indikator, der die Bruttoinlandsausgaben für Forschung als Prozentsatz des Bruttoinlandsprodukts (BIP) darstellt, ist für Österreich in den letzten zehn Jahren stark angestiegen. Trotz Wirtschaftskrise gingen die F&E-Ausgaben in Österreich nicht bzw. nur geringfügig zurück. 2009 betrug die Forschungsquote 2,71%, im Folgejahr stieg sie insbesondere aufgrund der vom öffentlichen Sektor eingesetzten F&E-Mittel auf 2,79%. 2011 führte der im Vergleich zu den Forschungsausgaben stärkere Anstieg des Bruttoinlandsprodukts zu einem kurzfristigen Absinken der Forschungsquote auf 2,72%, 2012 stieg sie wieder über den Wert von 2010 und erreichte 2,81%. Nach derzeitigem Informationsstand über die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts wird die Forschungsquote voraussichtlich auch 2013 auf diesem Niveau bleiben.

Über dem EU-Durchschnitt von 2,03 %
Österreich übertrifft weiterhin deutlich die durchschnittliche Forschungsquote der EU-27 und liegt für das Vergleichsjahr 2011 (dem letzten Jahr, für das internationale Vergleichszahlen verfügbar sind) über dem EU-Durchschnitt von 2,03%. Die Forschungsquoten von Finnland, Schweden und Dänemark liegen über 3%, nach Deutschland (2,84%) weist Österreich die fünfthöchste Quote innerhalb der EU-27 auf.

Wirtschaft bleibt größter Finanzier
Von den gesamten prognostizierten Forschungsausgaben 2013 wird mit 43,9% (rund 3,93 Mrd. Euro) auch weiterhin der größte Anteil von österreichischen Unternehmen finanziert werden. Der öffentliche Sektor wird mit rund 3,62 Mrd. Euro einen Finanzierungsanteil von 40,4% an den Gesamtausgaben für Forschung erreichen.

Wirtschaft und öffentliche Hand finanzieren heimische Innovation zu fast gleichen Teilen. (zum Vergrößern bitte anklicken)

Davon wird der Bund rund 3,09 Mrd. Euro beitragen, die Bundesländer rund 427 Mio. Euro und sonstige öffentliche Einrichtungen (Gemeinden, Kammern, Sozialversicherungsträger) rund 105 Mio. Euro. 15,2% (rund 1,36 Mrd. Euro) der österreichischen Forschungsausgaben werden 2013 vom Ausland finanziert werden. Die Finanzierung durch das Ausland stammt zum überwiegenden Teil von mit heimischen Unternehmen verbundenen ausländischen Unternehmen, deren Tochterunternehmen in Österreich F&E betreiben. Eingeschlossen sind auch die Rückflüsse aus den EU-Rahmenprogrammen für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration. 0,5% (rund 49 Mio. Euro) werden auf den privaten gemeinnützigen Sektor entfallen.

Bundesanteil steigt
Die Forschungsfinanzierung durch den Bund steigt nach den Statistik Austria vorliegenden Informationen über die Entwicklung der F&E-relevanten Budgetanteile und weiterer F&E-Fördermaßnahmen weiterhin an. Insbesondere aufgrund der Erstattungen an Unternehmen im Rahmen der Forschungsprämie erhöht sich der Finanzierungsanteil des Bundes bereits 2012 um 14,2% und wird nach einem Plus von 2,8% im Jahr 2013 den bisherigen Höchstwert von 3,09 Mrd. Euro erreichen.
In der Schätzung der österreichischen Bruttoinlandsausgaben für F&E 2013 wurden vorläufige Ergebnisse der F&E-Erhebung 2011 von Statistik Austria bei Unternehmen, Voranschlags- und Rechnungsabschlussdaten des Bundes und der Bundesländer sowie aktuelle Konjunkturdaten berücksichtigt.

 

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