- Unternehmen in gefährdeten Volkswirtschaften sind nach wie vor mit verschärften Kreditbedingungen konfrontiert. © Benjamin Klack / pixelio.de
Der Frühjahrsprognose der EU-Kommission zufolge wird das BIP-Wachstum im zweiten Halbjahr schrittweise wieder positive Werte erreichen und 2014 stärker Fahrt aufnehmen. Der Gegenwind beim privaten Verbrauch und den Investitionen soll langsam abflauen, so dass im nächsten Jahr mit einer von der Binnennachfrage getragenen leichten Erholung zu rechnen ist. Für dieses Jahr wird nun ein jährliches BIP-Wachstum von -0,1 % in der EU und von -0,4 % im Euroraum projiziert. 2014 wird die Wirtschaftstätigkeit der Prognose zufolge in der EU um 1,4 % und im Euro-Währungsgebiet um 1,2 % steigen.
Realwirtschaft hängt noch hinten nach
„Das Tempo der Strukturreformen muss unbedingt beibehalten werden, um die Entstehung neuer Arbeitsplätze zu fördern und die Voraussetzungen für ein solideres und ausgewogeneres BIP-Wachstum zu schaffen. Auf diese Weise wird auch zu einer Verbesserung der Lage der öffentlichen Finanzen beigetragen“, heißt es aus der EU-Kommission. Wenngleich sich die Lage auf den Finanzmärkten erheblich verbessert hat und die Zinssätze für die EU insgesamt nachgegeben haben, ist in der Realwirtschaft davon noch wenig zu spüren. Unternehmen in gefährdeten Volkswirtschaften sind nach wie vor mit verschärften Kreditbedingungen konfrontiert. Trotz der Fortschritte beim Schuldenabbau wird jedoch der Schuldenstand das Wachstum weiterhin belasten. Die Wirtschaftstätigkeit wird sich voraussichtlich zu langsam beleben, um für eine Senkung der Arbeitslosenzahlen zu sorgen. Der Prognose zufolge wird die Arbeitslosenquote 2013 in der EU 11 % und im Euro-Währungsgebiet 12 % erreichen und 2014 bei diesen Werten stagnieren, wobei weiterhin ein sehr großes Gefälle zwischen den Mitgliedstaaten zu verzeichnen sein dürfte.
Das Konsolidierungstempo im Hinblick auf die strukturellen Haushaltssalden dürfte sich gegenüber 2012 verlangsamen. Angesichts der trüben Aussichten für die Wirtschaftstätigkeit wird damit gerechnet, dass die Schuldenquote in diesem Jahr auf 89,8 % in der EU und auf 95,5 % im Euroraum klettern wird.
Unternehmen in gefährdeten Volkswirtschaften sind nach wie vor mit verschärften Kreditbedingungen konfrontiert.