
In Deutschland sorgt der private Konsum für Belebung. Die Franzosen hingegen gehen in hartes Jahr, prognostiziert EU. © Peter-Smola/pixelio.de
Berlin/Paris (APA/ag.)Die Konjunktur in Deutschland kommt langsam wieder in Schwung. Das BIP wuchs im ersten Quartal 2013 um 0,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Die französische Wirtschaft steckt hingegen in der Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel laut Behörden im ersten Quartal um 0,2 Prozent. Experten hatten lediglich ein Minus von 0,1 Prozent zum Vorquartal erwartet.
Zweites Minus-Quartal in Folge für Frankreich
Ende 2012 war Frankreichs Wirtschaftsleistung ebenfalls um 0,2 Prozent gesunken. Bei zwei Minus-Quartalen in Folge sprechen Experten von Rezession. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone kann nach Einschätzung der Notenbank nicht mit einer Frühjahrsbelebung rechnen. Sie werde im zweiten Quartal wohl nur ein Mini-Wachstum von 0,1 Prozent schaffen, prognostizierte die Banque de France.
Die EU-Kommission erwartet, dass das französische Bruttoinlandsprodukt im Gesamtjahr 2013 erstmals seit 2009 wieder schrumpfen wird – wenn auch mit 0,1 Prozent nur minimal. „Die real verfügbaren Einkommen der Verbraucher schwächeln wegen der steigenden Arbeitslosigkeit und höherer Steuern“, so die EU-Kommission. „Das anhaltend ungünstige Unternehmervertrauen dürfte die Investitionen weiter fallen lassen.“
Deutsche profitieren von gutem Konsumklima
Die deutsche Wirtschaft schaffte es gerade noch an einer Rezession vorbei. Im Schlussquartal war die Wirtschaftsleistung mit revidiert 0,7 (zuvor: 0,6) Prozent so stark gesunken wie seit dem Krisenjahr 2009 nicht mehr. Angesichts der verbesserten Auftragslage in der Industrie und der erwarteten Frühjahrsbelebung in der Baubranche nach dem langen Winter dürfte sich der Aufwärtstrend der deutschen Regierung zufolge aber fortsetzen. Wegen der niedrigen Arbeitslosigkeit, steigender Löhne und niedriger Inflation ist das Konsumklima derzeit so gut wie seit Oktober 2007 nicht mehr.