Was bewegt heimische Unternehmer bei der Standortwahl? Welche Voraussetzungen müssen Bund, Land und Gemeinde für Unternehmensansiedlungen bieten. Das Institut für Wirtschafts- und Standortentwicklung hat im Rahmen der steirischen Unternehmerstudie 2013 insgesamt 571 Unternehmer sowie Vertreter aus Politik, Verwaltung und dem Bildungsbereich befragt. Das Ergebnis: Demnach ist zwischen sogenannten „harten“ und „weichen“ Standortfaktoren zu unterscheiden.
Bei ersterem sind die Flächenverfügbarkeit (42,5 Prozent), die Verkehrsinfrastruktur (37,5 Prozent) und die Kooperationsmöglichkeiten bzw. die Nähe zu Zulieferern (35 Prozent) entscheidend. Bei den weichen Faktoren sind das Image des Wirtschaftsstandorts (37,5 Prozent), die Lebensqualität (32,5 Prozent) und die Mentalität der Bevölkerung/Einstellung zur Arbeit (22,5 Prozent) erstgereiht.
Leistungsorientiert, flexibel und belastbar
Auch die Gegenüberstellung des Selbst- und Fremdbilds gibt interessante Aufschlüsse. „Die Unternehmer beschreiben sich selbst am häufigsten mit den Attributen flexibel, leistungsmotiviert und belastbar. Aus Sicht der Gesellschaft werden mit Unternehmern vor allem die Begriffe Innovationsfreudigkeit, Leistungsmotivation und Problemlösungsorientierung verbunden“, so die Studie.
Was aber erwartet der Unternehmer von seinem Umfeld? An die Politik lauten die drei erstgereihten Anforderungen „Sorgsamer Umgang mit öffentlichen „Mitteln“ (47,6 Prozent), „Bereitstellung einer schlanken öffentlichen Verwaltung“ (40,7 Prozent) und „Wirtschaftsförderungen“ (29,6 Prozent). Seitens der Verwaltung sind es „unbürokratisches und effizientes Arbeiten“ (57 Prozent), schnelle und einfache Verwaltungsverfahren (44,6 Prozent“ sowie „unternehmerisches Denken“ (43,3 Prozent). Abschließend wurde bei Vertretern aus Politik, Verwaltung, Schule und Universität auch die Wichtigkeit der Unternehmer für die Gesellschaft abgefragt. Ergebnis: Die Einschätzung „hoch“ oder „sehr hoch“ liegt bei allen Gruppen über 95 Prozent.