Brüssel (APA) Österreich hat nach dem jüngsten EU-Fortschrittsanzeiger für den digitalen Bereich die billigsten Roaming-Preise. Mit 17,8 Cent pro Minute liegt Österreich deutlich am untersten Rand, die anderen 26 EU-Staaten bewegen sich zwischen 27,4 Cent (Irland) und 35,4 Cent (Finnland). Dafür liegt Österreich in der Breitbandvernetzung unter dem EU-Schnitt.
Ende der Roaming-Preise gefordert
Die für den digitalen Bereich zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes will ab 2015 keinen Unterschied zwischen den Roaming-Tarifen und den jeweiligen nationalen Preisen beim Telefonieren haben. Kroes verwies bei der Präsentation des EU-Fortschrittsanzeigers am Mittwoch in Brüssel darauf, dass praktisch überall in der Europäischen Union grundlegende Internetdienste zur Verfügung stünden. Allerdings mangle es an Investitionen in sehr schnelle Netze und es gebe immer noch keinen echten Telekommunikations-Binnenmarkt.
Österreich bleibt Billigland beim Telefonieren
Nach Österreich und Irland folgen laut den Daten vom zweiten Quartal des Vorjahres Großbritannien (27,4 Cent), Belgien (28,1), Niederlande (27,3), Dänemark (29,2), Slowakei (31,9), Schweden (32,0), Deutschland (32,2), Polen (32,3), Tschechien (32,4), Litauen (32,7), Slowenien (32,9), Spanien und Italien (je 33,2), Bulgarien und Ungarn (je 33,5), Frankreich und Lettland (je 33,8), Portugal (34,1), Estland (34,2), Zypern (34,3), Luxemburg (34,5), Rumänien (34,7), Malta (34,8), Griechenland (35,0) und Finnland (35,4).
Österreich beim Breitband unter EU-Schnitt
Schnelle Breitbandverbindungen erreichten inzwischen mehr als die Hälfte der Bevölkerung. 54 Prozent der EU-Bürger haben demnach Zugang zu Breitbandanschlüssen mit Geschwindigkeiten von mehr als 30 Mbit/s. Hier liegt Finnland mit 107 Prozent vor Schweden (106) und Großbritannien (98). Österreich liegt mit 53 Prozent knapp unter dem EU-Durchschnitt und an elfter Stelle unter den EU-27. Schlusslicht ist Ungarn mit 23 Prozent vor Rumänien (27) sowie Portugal und Belgien (je 33).