
Wer ein Elektro-Auto in seiner Modellpalette anzubieten hat, darf dies bei der Flottenverbrauchsberechnung doppelt gewichten. © APA
Brüssel (APA) Die Autokonzerne in Europa müssen in den kommenden Jahren strengere Klimaschutzvorschriften erfüllen. Die Unterhändler der EU-Mitgliedstaaten und des Europäischen Parlaments verständigten sich auf schärfere Grenzwerte für Kohlendioxid-Emissionen, wie in Brüssel bekannt wurde.
Von 130 auf 90 gr/km
Das CO2-Limit für Neuwagen soll von 2015 bis 2020 demnach von 130 Gramm durchschnittlich je Kilometer auf 95 Gramm sinken. Eine Art Rabatt bekommen die Hersteller auf klimaschonendere Elektroautos. Für die Mehrfach-Anrechnung von Elektroautos und Hybrid-Fahrzeugen hatte vor allem Deutschland gekämpft.
E-Cars werden doppelt gewichtet
Die deutschen Oberklassewagen-Hersteller Daimler, BMW oder Audi haben Mühe, die Umweltvorgaben einzuhalten. Die deutsche Bundesregierung will außerdem Anreize zu Investitionen in die Elektroauto-Produktion setzen, da sie bis 2020 eine Million solcher Fahrzeuge auf deutschen Straßen rollen sehen will. Die Elektrofahrzeuge können der Vereinbarung zufolge im Jahr 2020 bei der Ermittlung der gesamten Flottenwerte doppelt angerechnet werden, bis 2023 sinkt der Faktor auf eins. Die deutsche Autoindustrie hatte einen viel höheren Anrechnungsfaktor gefordert mit dem Verweis auf die USA, wo die CO2-freien Elektroautos vierfach angerechnet werden könnten.
Strengere Forderungen wurden nicht verwirklicht
Das vom Parlament geforderte langfristige noch schärfere Ziel von 68 bis 78 Gramm ab 2025 wurde fallen gelassen. Doch soll ein neuer Grenzwert später geprüft werden, wie eine Revisionsklausel vorsieht. Die Einigung muss jetzt noch von den Botschaftern der Mitgliedstaaten am Donnerstag und dem Plenum des Parlaments abgesegnet werden.