
Gehortete Gelder: Die Zahl der Millionäre wächst in den nächsten drei Jahren um 30% auf dann 16 Millionen Menschen. © Petra Bork/pixelio.de
Die Vermögen in Westeuropa sind 2012 um 8% gestiegen, in Deutschland sogar um 10%. 2016 werden mehr Millionäre in Asien leben als in Europa. Dabei werden die Erträge im Private Banking-Bereich unter Druck kommen, heißt es in der McKinsey Private Banking Survey 2013.
Kapitalmärkte mehrten 2012 die großen Kapitalbestände
Die im Private Banking verwalteten Vermögen (Assets under Management, AuM) sind im vergangenen Jahr in Deutschland um 10% und in Westeuropa insgesamt um 8% gestiegen. Wesentlicher Treiber der positiven Entwicklung war die gute Entwicklung an den Kapitalmärkten: In Deutschland kamen 7 %punkte der Aufwärtsbewegung von Kursgewinnen, nur 3 %punkte durch zusätzlich angelegte Kundengelder (Nettomittelzuflüsse). In Europa stammten 6 %punkte der insgesamt 8% aus Kursgewinnen und 2 %punkte aus Mittelzuflüssen. Dies sind Ergebnisse aus dem neuen Private Banking Surveys 2013 von McKinsey & Company. Die Unternehmensberatung hatte dafür mehr als 160 Banken in Europa, Nordamerika, Asien, Lateinamerika und dem Mittleren Osten befragt.
In Asien bald mehr Millionäre als Europa
Im Private Banking lassen sich die Veränderungen im weltweiten Wirtschaftsgefüge ablesen. Trotz eines schwächeren globalen Wachstums wird die Zahl der Millionäre nach McKinsey-Analysen in den nächsten drei Jahren um 30% auf dann 16 Millionen Menschen anwachsen. Sie werden über ein persönliches Finanzvermögen von zusammen voraussichtlich 80 Billionen US-Dollar verfügen.
Millionäre werden in Schwellenländern immer mehr
Doch während die Zuwächse in reifen Volkswirtschaften überschaubar sein werden, bleiben sie in den aufstrebenden Ländern enorm. So wird die Zahl der Millionäre in Asien ohne Japan 2016 die der Millionäre in Westeuropa erstmals übersteigen. Dann werden 20% der Vermögenden aus Asien stammen, aber nur 19% aus Westeuropa. Asien ist nicht länger ein ‚Emerging Market‘, sondern ein entwickelter und differenzierter Markt mit unvergleichlichen Chancen.“
Schwieriges Anlagegeschäft in Europa
Wesentlich schwieriger gestaltet sich das Private Banking im westeuropäischen Markt. Die durchschnittliche Gewinnmarge sank von 24 auf 23 Basispunkte (das sind 0,23 Prozent des verwalteten Vermögens). Jedes sechste Institut verzeichnete hier im vergangenen Jahr einen Vorsteuerverlust. Das lag auch an der Kostenentwicklung: Nur zehn Prozent der Banken ist es gelungen, ihre Kostenquote seit 2009 kontinuierlich zu senken. In Deutschland betrug die durchschnittliche Gewinnmarge sogar nur 15 Basispunkte (im Jahr zuvor 17).
Flexibleres Service
Zudem müssten viele Banken präziser als bisher auf die veränderten Wünsche ihrer Kunden eingehen. Schon an der Zusammensetzung der großen Depots lassen sich die neuen Anforderungen ablesen: 58% des Finanzvermögens in Westeuropa und 53% in Deutschland waren zuletzt in Zinspapiere, Tages- und Termingeldkonten oder Barbestände investiert. Entsprechend gering war der Anteil der beratungs- und damit honorarintensiveren Aktien, Zertifikate und Derivate.