Wien (APA) In Wien ist der Wirtschaftsbericht 2013 der Bundesregierung vorgestellt worden. Österreich kann sich im sechsten Jahr nach Ausbruch der Finanzkrise im EU-Vergleich gut behaupten und wird heuer das zwölfte Jahr in Folge ein höheres Wachstum haben als die Eurozone, die allerdings in der Rezession ist. Wifo und IHS sehen die Wirtschaft heuer ganz leicht wachsen, um 0,4 bis 0,6 Prozent.
Zeiten mit höheren Wachstumsraten vorbei
Für 2014 setzen sie immer noch ein Anziehen auf 1,6 bzw. 1,8 Prozent an. Prognosekürzungen häuften sich zuletzt aber wieder. Experten glauben, dass die Zeiten höherer Wachstumsraten auch nach dem Tiefpunkt für längere Zeit ohnedies vorbei sind. Dass Wirtschaftsforscher wie Ulrich Schuh (Eco Austria) für Österreich keinen konjunkturellen Rückenwind sehen wollen, kann Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner nicht teilen. „Es gibt sehr wohl konjunkturellen Rückenwind“, sagte Mitterlehner bei der Präsentation des Berichts.
In Österreich wird gerade wieder ein neues Konjunkturpaket geschnürt. „Ohne Aufnahme neuer Schulden“, wie Finanzministerin Fekter betonte. Infrastrukturministerin Bures sagte, das Konjunkturpaket von 2009 habe geholfen, besser aus der Krise zu kommen als andere Länder. Gerade Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur hätten einen massiveren Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindert.
Mehr Lehrlinge für Gewerbe und Tourismus
Laut Sozialminister Hundstorfer sollten sich andere Branchen ein Beispiel an der Industrie nehmen, was die Lehrlingsaufnahmen betrifft. Gewerbe und Tourismus könnten ebenfalls mehr Lehrlinge vertragen. Die Hälfte der Arbeitslosen habe als höchste Qualifikation die Pflichtschule und sehr oft nicht einmal diese, sagte er. Der Minister appellierte an die Wirtschaft, gemeinsam alles zu tun, um ältere Menschen länger und gesünder im Arbeitsprozess zu halten.