Brüssel (APA) Österreich liegt im Vergleich der Wettbewerbsfähigkeit in der EU im Spitzenfeld der 28 Mitgliedstaaten. Die EU-Kommission sieht Österreich gemeinsam mit Deutschland, Dänemark, Schweden und Luxemburg unter den fünf führenden Staaten, beim Innovationsanzeiger liegt die Alpenrepublik auf Rang neun.
Breite Kriterienbasis
Der Bericht basiert auf zehn Indikatoren. Zu ihnen zählen die Arbeitsproduktivität, Ausbildung, Exporte, Innovation, Energieintensität, Energiekosten, geschäftliches Umfeld, geeignete Infrastruktur, Zugang zu Krediten sowie Investitionen in die Industrie.
Hohe Produktivität
Österreich wird von der Kommission eine „solide Leistung in vielen Bereichen“ bescheinigt. Auf kurze Sicht gesehen werde es keine Engpässe geben. Allerdings seien strukturelle Schwächen in einigen Gebieten, die das langfristige Potenzial der Wirtschaft schädigen könnten, zu beseitigen.
Lob der EU-Kommission gab es vor allem für die Arbeitsproduktivität Österreichs, die weiterhin über dem EU-Durchschnitt liegt. Das verarbeitende Gewerbe hat an der Gesamtschöpfung Österreichs einen Anteil von 18,7 Prozent. Der EU-Durchschnitt beträgt 15, Prozent. Deutschland liegt mit 22,3 Prozent deutlich darüber.
Über dem Schnitt
Zu den Ländern, in denen die Wettbewerbsfähigkeit höher als der EU-Durchschnitt ist, gehören Belgien, die Niederlande, Großbritannien, Irland, Finnland, Frankreich und Spanien. Die dritte Gruppe mit einem durchschnittlichen Grad an Wettbewerbsfähigkeit besteht aus Italien, Portugal, Slowenien, Griechenland, Zypern und Malta. Die letzte Gruppe mit einem unterdurchschnittlichen Wert setzt sich aus Estland, Polen, der Slowakei, Tschechien, Kroatien, Ungarn, Lettland, Litauen, Rumänien und Bulgarien zusammen.
Industrie-Initiative der EU
EU-Industriekommissar Tajani erklärte am Mittwoch in Brüssel, es sei noch ein langer Weg, um das 20-Prozent-Ziel für den Anteil der Industrie an der Wertschöpfung zu erreichen. Die Kommission habe zahlreiche Initiativen gegen hohe Energiepreise gesetzt, um den Zugang zu Krediten zu erleichtern, gegen das Nachlassen der Investitionen vorzugehen und den Bürokratieabbau zu beschleunigen. Im Herbst „werden wir mit einer Industrie-Initiative weitere Schritte setzen“, so Tajani. Gleichzeitig konzedierte er, dass bei dem Wettbewerbsbericht der Bereich Arbeitslosigkeit nicht berücksichtigt wurde.