In der radikalsten Überarbeitung des EU-Verkehrsplans seit den 1980er Jahren hat die Europäische Kommission neue Karten veröffentlicht. Sie zeigen die neun wichtigsten Korridore, die das Rückgrat des Verkehrs im europäischen Binnenmarkt bilden. Zur Verwirklichung dieser Ziele wird der betreffende EU-Haushalt bis 2020 auf 26 Mrd. EUR verdreifacht.
Die neue EU-Infrastrukturpolitik
Mit dem neuen EU-Verkehrsplan wird ein Kernverkehrsnetz mit neun Hauptkorridoren aufgebaut, nämlich zwei Nord-Süd-Korridoren, drei in Ost-West-Richtung und vier diagonal verlaufenden Korridoren. In diesem Kernnetz werden Engpässe beseitigt, die Infrastruktur modernisiert und der grenzüberschreitende Verkehr neu gestaltet. Zudem werden die Übergänge zwischen verschiedenen Verkehrsträgern verbessert und die EU-Klimaziele unterstützt. Das Kernnetz soll bis 2030 vollendet werden. Voraussetzung für die Finanzierung ist der erfolgreiche Abschluss der Verhandlungen über den mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) 2014-2020.

Die EU setzt bei ihren Verkehrswegen neue Prioritäten. | © EU- Commission (zum Vergrößern anklikcken)
Länder der Ost-EU-Erweiterung im Fokus
Die für die Verkehrsinfrastruktur bereitgestellten Finanzmittel für den Zeitraum 2014-2020 werden verdreifacht und betragen 26 Mrd. EUR. Schwerpunkt der EU-Finanzierung wird das Kernverkehrsnetz sein, wo sich der größte Mehrwert für die Union erzielen lässt. Um den Ost-West-Verbindungen besonderen Vorrang zu geben, ist annähernd die Hälfte der Finanzmittel (11,3 Mrd. EUR aus der Fazilität „Connecting Europe“, CEF) ausschließlich den so genannten Kohäsionsländern gewidmet.