Düstere Pensionsprognose: Österreicher flüchten 2060 unverändert früh in die Pension

11. November 2013 Drucken

Das aktuelle Langfristgutachten der Pensionskommission, das alle drei Jahre erstellt wird, zeichnet  ein ernüchterndes Bild: Das Pensionsantrittsalter werde auch 2060 erst bei 60,8 Jahr liegen. Der Staatszuschuss zu den Pensionen werde sich bei Weiterführung der gegenwärtigen Rahmenbedingungen  von 2012 (2,8% des BIP) bis 2050 (5,9% des BIP) mehr als verdoppeln. Extrem hohe Lebenserwartung Für 65-Jährige […]

Die Landung ist für das Kind ungewiss: Österreichs Pensionsystem zeigt enormes Beharrungsvermögen. Der BIP-Anteil der Uuschüsse verdoppelt sich bis 2050. |©Peter Smola/pixelio.de

Möglicherweise harte Landung: 2060 verharrt das Pensionsantrittsalter immer noch bei 61 Jahren. |©Peter Smola/pixelio.de

Das aktuelle Langfristgutachten der Pensionskommission, das alle drei Jahre erstellt wird, zeichnet  ein ernüchterndes Bild: Das Pensionsantrittsalter werde auch 2060 erst bei 60,8 Jahr liegen. Der Staatszuschuss zu den Pensionen werde sich bei Weiterführung der gegenwärtigen Rahmenbedingungen  von 2012 (2,8% des BIP) bis 2050 (5,9% des BIP) mehr als verdoppeln.

Extrem hohe Lebenserwartung

Für 65-Jährige liegt der Lebenserwartungsgewinn bis zum Jahr 2060 bei 4,5 Jahren. Die Lebenserwartung von 65-jährigen Männern wird dann 88 Jahre, jene von Frauen knapp 91 Jahre betragen. Dennoch werden Herr und Frau Österreicher auch 2060 noch weit vor dem gesetzlichen Pensionsantrittsalter ihren Ruhestand antreten. Das durchschnittliche Pensionsantrittsalter soll laut Prognose bei 60,8 Jahren liegen. Das Sozialministerium schreibt dieses immer noch sehr niedrige Antrittsalter dem hohen Anteil an Invaliditätspensions zu, die der Prognose zu Grunde lägen. Die Auswirkungen des neuen Invaliditätspensionsrechts seien in die Betrachtungen noch nicht eingeflossen.

Langfristgutachten der Pensionskommission – bmsk.gv.at from Unternehmer Newsroom

2060: 1,9 Erwerbstätige finanzieren einen Pensionisten

Die Bevölkerung im Alter 65+ nimmt von derzeit 1,53 Millionen Personen auf 2,71 Millionen Personen im Jahr 2060 zu. Der Lebenserwartungsgewinn zum Alter 65 steigt bis 2060 um ein Jahr pro Jahrzehnt. Dies führt dazu, dass sich das Verhältnis der Generation 65+ zur Bevölkerung im Erwerbsalter – und damit der sogenannte Altersquotient – zu Lasten jüngerer Generationen verschlechtern wird. Während derzeit 3,7 Erwerbstätige einen Pensionisten finanzieren, stehen im Jahr 2060 zur Finanzierung eines Pensionisten lediglich 1,9 Erwerbstätige zur Verfügung.

Budgetkosten verdoppeln sich bis 2060

Das starke Anwachsen der Generation 65+ führt dazu, dass sich die Zahl der Pensionen von derzeit 2,3 auf 3,6 Millionen im Jahr 2060 erhöht. Dadurch steigt der Pensionsaufwand von derzeit 31,4 Mrd. Euro auf 82,5 Mrd. Euro im Jahr 2060. Die Kosten fürs Budget werden sich von 2012 (2,8% des BIP) bis 2050 (5,9% des BIP) mehr als verdoppeln.

Weniger Beamte sollen helfen

Das Sozialministrium erklärt in einer Aussendung, dass in der Realität der hohe Anstieg des Altenanteils und der damit verbundenen Pensionsausgaben durch die absinkenden Beamtenzahlen (und die damit sinkenden Pensionsaufwendungen für die Beamtenpensionen) deutlich abgemildert werde. Da es weniger (hohe) Beamtenpensionen geben wird, stiegen die Gesamtausgaben des Bundes für alle Pensionen deutlich geringer an.