
Das ungebremste Verkehrswachstum stellt Österreichs schwächste Front im Kampf gegen Emissionen. © APA
Im Vergleich zum Jahr 2011 sind die CO2-Werte im Jahr 2012 um 3,3 Prozent gesunken. Das geht aus der aktuellen Treibhausgas-Inventur des Umweltbundesamtes hervor. Der Zielwert für die Kyoto-Periode von 2008 bis 2012 wurde mit einem Gesamtausstoß von 415,9 Millionen Tonnen aber überschritten. es wurden um 500 Mio. Euro Zertifikate nachgekauft. Seit 2005 sinken die Emissionen trotz Wirtschaftswachstum.
3,3 Prozent weniger
Mit der aktuellen Treibhausgas-Bilanz für das Jahr 2012 legen das Umweltbundesamt und das Lebensministerium die offiziellen österreichischen Emissionszahlen für das letzte Jahr der Kyoto-Verpflichtungsperiode 2008–2012 vor. Die Ergebnisse zeigen einen Rückgang der Treibhausgas-Emissionen: Im Jahr 2012 wurden in Österreich 80,2 Mio. Tonnen Kohlendioxid-Äquivalent emittiert. Gegenüber 2011 sind das um 3,3% bzw. 2,7 Mio. Tonnen weniger. Die Bilanz wurde die am Mittwoch bei einem Pressegespräch des Umweltbundesamtes und des Lebensministeriums in Wien vorgestellt.
1990-2005 – Zeit der Versäumnis
Die Zahlen erlauben auch eine Bewertung der gesamten Kyoto-Periode. Positiv ist, dass Österreich alle Vorgaben aus seinen Kyoto-Verpflichtungen erfüllt. Allerdings müssen dafür Zertifikate im Ausmaß von knapp 70 Mio. Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente aus flexiblen Instrumenten eingesetzt werden.Ohne diese Hilfsmaßnahmen hätte Österreich die Kyotovorgaben doch deutlich überschritten.
Ab 2005 Entkoppelung der Emissionstätigkeit von Konjunktur
Optimistisch für die neue Zielperiode bis 2020 stimmt der grundsätzlich sinkende Trend der Treibhausgas-Emissionen trotz Wirtschaftswachstum. Seit 2005 kann Österreich eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 13% nachweisen – im selben Zeitraum ist die Wirtschaft trotz Krisenjahre um ca. 11% gewachsen, P. Viele Maßnahmen zeigen seither ihre Wirkung zeigen. Für die Klimaschutzziele bis 2020 und die darauffolgenden Jahre findet sich Österreich laut Umweltbundesamt in einer relativ guten Ausgangsposition, um diese ohne den Einsatz flexibler Instrumente zu erreichen.
Ungebremstes Verkehrswachstum als Emissionstreiber
Die Hauptverursacher waren die Sektoren Industrie & produzierendes Gewerbe, Verkehr, Energieaufbringung sowie Raumwärme & sonstiger Kleinverbrauch. Ein positiver Effekt resultiert aus der Bilanz aus Neubewaldung und Entwaldung, diese wirkt über den Zeitraum zwischen 2008 – 2012 als Senke für 6,8 Mio Tonnen Kohlendioxid-Äquivalent. Da die Gratiszuteilung in der 2. Handelsperiode über den tatsächlichen Emissionen der Emissionshandelsbetriebe in Österreich lag, ergeben sich weitere 5 Mio Tonnen, die in der Bilanz wirksam werden. Damit Österreich trotzdem seine Verpflichtungen erfüllen wird, werden Zertifikate im Ausmaß von knapp 70 Mio Tonnen Kohlendioxid-Äquivalent über flexible Mechanismen eingesetzt. (mehr Daten dazu in der Präsentation oben).
Nationale Treibhausgas-Inventur
Das Umweltbundesamt erstellt jährlich die nationale Treibhausgas-Inventur und liefert damit die offiziellen Zahlen für das Reporting Österreichs im Rahmen der Klimarahmenkonvention und an die Europäische Union. Seit 2006 ist die führende ExpertInnenorganisation für Umwelt als weltweit erste Stelle für die Erstellung der nationalen Emissionsinventur akkreditiert Qualitätsmanagement gem. ISO/IEC 17020).
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