Anlageverhalten: Österreicher nehmen Zinsverluste in Kauf

26. Februar 2014 Drucken

Laut einer aktuellen IMAS Studie stuft jeder zweite Österreicher sein Wissen rund um Wertpapiere als mangelhaft (52%) ein. 4 von 10 wissen überhaupt nicht, was der Begriff bedeutet. Durch  den Verzicht auf aktive Vermögensverwaltunbg gehen den Österreichern derzeit jährlich bis zu 340 Mo. Euro an Zinserträgen verloren.  Kapitalverlust wird hingenommen Das Anlageverhalten bleibt konservativ. Dennoch […]

Österreicher bleiben in Veranlagungsfragen konservativ. Mit dem Hang zum Sparbuch werden Kapitalverluste hingennommen. | © Gerd Altmann/Shapes-AllSilhouettes.com/pixelio.de

Österreicher setzen stark auf das Sparbuch – und nehmen Kapitalverluste in Kauf. | © Gerd Altmann/Shapes-AllSilhouettes.com/pixelio.de

Laut einer aktuellen IMAS Studie stuft jeder zweite Österreicher sein Wissen rund um Wertpapiere als mangelhaft (52%) ein. 4 von 10 wissen überhaupt nicht, was der Begriff bedeutet. Durch  den Verzicht auf aktive Vermögensverwaltunbg gehen den Österreichern derzeit jährlich bis zu 340 Mo. Euro an Zinserträgen verloren. 

Kapitalverlust wird hingenommen

Das Anlageverhalten bleibt konservativ. Dennoch ist die Meinung zu Wertpapieren größtenteils (44%) neutral. Die langfristig niedrigen Zinsen sind seit Jahren die dauerhaften Begleiter von jedem Sparer. 8 von 10 sind sich auch bewusst, am Sparbuch durch die Inflationsschere aktuell Geld zu verlieren. Ein Trend dem entgegenzuwirken, sind gemanagte Vermögensverwaltungen, deren Volumen sich in der Erste Bank seit 2008 mehr als verdoppelt hat. Das neue Anlagekonzept „You Invest“ bietet zusätzlich neue Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Anlegern und Fondsmanager.

Österreicher fühlen sich in Veranlagungsfragen nicht sattelfest. |  © Erste Bank (zum Vergrößern anklicken)

Österreicher fühlen sich in Veranlagungsfragen nicht sattelfest. | © Erste Bank (zum Vergrößern anklicken)

Wertpapierwissen der Österreicher

4 von 10 Österreichern wissen nicht, welche Arten von Wertpapieren es gibt. Jeder zweite denkt  an Aktien, einem Fünftel kommen noch Anleihen in den Sinn und 17% assoziieren damit Fonds. Ein offenbar sehr ehrliches Bild zeichnen die Befragten auch von ihrem eigenen Wissen zu dem Thema: 52% halten ihr Wissen über Wertpapiere für zumindest mangelhaft. Würde man das mit Schulnoten messen, so beurteilen sich die Österreicher selbst mit 3 – 4. Mangelhaftes Wissen heißt aber noch nichts Negatives bei der Bewertung von Wertpapieren. 45% stehen der Geldanlage in Wertpapiere neutral gegenüber, obwohl sie sich eben wenig damit auskennen.  8 von 10 Befragten wollen nur nach Beratung durch einen Experten kaufen wollen.

Hoher Einlagenstand vernichtet Zinsen

Aktuell liegen etwa 61 Mrd. Euro als Sichteinlagen großteils auf Girokonten und warten auf eine bessere Veranlagung. Im Jahr 2013 hätte alleine eine Umschichtung vom täglich fälligen Konto mit 0,125% auf ein 12-Monate Kapitalsparbuch – im Österreichschnitt mit 0,68% (Quelle: OeNB) verzinst – den Anlegern rund 338 Mio. Euro mehr Zinsen eingebracht. Bei einer Anlage in Wertpapiere wäre dieser Betrag noch um ein vielfaches höher. Beispiel: Eine gemanagte Vermögensverwaltung der Erste Bank brachte in den letzten Jahren im Schnitt – je nach Risikoklasse – zwischen 4% und 9 % Ertrag pro Jahr.

Vertrauen in Wertpapiere ausbaubar

Über 80% der Österreicher wissen sogar um den Realverlust am Sparbuch Bescheid. Aber nur ein Drittel hält Wertpapiere für das geeignete Mittel, dagegen anzukämpfen. Das Sparbuch ist für die kurzfristige Liquidität wichtig und notwendig. Für längerfristige Veranlagungen, die über der Inflation liegen sollen, muss man aber über das eigene Sparen neu nachdenken, wenn Zinsverluste verhindert werden sollen.

Mehr Ertrag bedeutet mehr Risiko

Auch wenn in Österreich das Sparbuch unter allen Anlageklassen seit Jahrzehnten auf Platz 1 liegt, so machen sich in Zeiten niedriger Zinsen doch immer mehr Sparer Gedanken über Alternativen, besonders im langfristigen Bereich. 95% der Österreicher sehen Wertpapierinvestments als mittel- bis langfristiges Engagement. Wohnbauanleihen oder Investmentfonds stehen derzeit im Vordergrund. Alleine im Jahr 2013 war das Emissionsvolumen der s Wohnbaubank für Wohnbauanleihen doppelt so hoch als im Vorjahr. Ein weiterer Trend geht seit Jahren hin zur gemanagten Vermögensverwaltung: In der Erste Bank hat sich das Volumen seit 2008 mehr als verdoppelt.