
Die Gründerwelle ebbt nicht ab: Im Schnitt wagen Neu-Unternehmer den Schritt ins Unternehmertum mit 38 Jahren. |© Rainer Sturm/pixelio.de
Laut Wirtschaftsauskunftei Bisnode ist die Zahl der Neugründungen 2013 um sieben Prozent auf 48.000 gestiegen. 2/3 davon sind nicht protokollierte Unternehmen mit Gewerbeanmeldungen, die meist als Ein-Mann/Frau-Betriebe starten. 2013 schlitterten um sechs Prozent weniger Unternehmen in die Insolvenz als noch 2012.
Zahlen gehen weiter nach oben
Die Zahl der Neugründungen in Österreich steigt, wie aktuelle Zahlen von Bisnode D&B, ehemals Dun & Bradstreet., belegen. Waren es im Jahr 2012 noch rund 45.000 Unternehmen, die neu gegründet wurden, entstanden 2013 mehr als 48.000 neue Unternehmen. Das ist ein Wachstum von sieben Prozent, also deutlich mehr als das Wirtschaftswachstum in Österreich im gleichen Zeitraum. Die Gesamtanzahl der aktiven Unternehmen in Österreich steigerte sich damit auf 550.000.
2/3 sind EPU
Die Verteilung der Neugründungen zwischen Gewerbebetrieben und protokollierten Firmen spiegelt die österreichische Unternehmenslandschaft wider. Rund zwei Drittel entfallen auf Gewerbeanmeldungen, also nicht-protokollierte Firmen, meist Ein-Mann bzw. Ein-Frau-Unternehmen. Protokollierte Firmen wie Aktiengesellschaften, GmbHs und andere Körperschaften zeichnen sich für das verbleibende Drittel verantwortlich. Diese Aufteilung fördert die bestehende Struktur, in der Gewerbebetriebe knapp 60 Prozent der gesamten Unternehmen in Österreich ausmachen.
Im Schnitt 38,5 Jahre alt
Vom späten Teenager bis zum Greis, das Alter ist weder Grund noch Hindernis für Unternehmertum. Der jüngste Gründer im Jahr 2013 hatte ein Alter von 18 Jahren, der älteste konnte auf stolze 87 Jahre verweisen. Das Durchschnittsalter aller Gründer deutet aber darauf hin, dass Gründer vor allem in der Lebensmitte oder knapp davor den Schritt, ein Unternehmen aus der Taufe zu heben, wagen. 38,4 Jahre betrug das durchschnittliche Alter der Gründer.
Was die Geschlechterverteilung betrifft, so waren 44 Prozent der Gewerbegründer Frauen. Ein relativ konstanter Wert gegenüber 2012, wo sich die Gründerinnen für 43 Prozent der neuen Gewerbebetriebe verantwortlich zeichneten.
Dienstleistungen und Handel dominieren, wenig Industrie
Die Branchenverteilung bei den Neugründungen zeigt eine Dominanz von Dienstleistungen und Handel und kaum Entwicklung im industriellen Bereich. Dienstleistungsbetriebe machen rund 40 Prozent der Neugründungen 2013 aus, weitere 24 Prozent kommen aus dem Handel.
Unter die Dienstleistungen fällt die große Gruppe der kommerziellen Dienstleistungen, wie etwa Consulting ebenso wie die der persönlichen Dienstleistungen, zu denen zum Beispiel Friseure oder Werkstätten zählen. In der Handelsbranche gab es vor allem Gründungen im Großhandel (rund 20 Prozent der gesamten Gründungen), zu einem weitaus geringeren Anteil im Einzelhandel (rund vier Prozent aller Neugründungen). Weitere neun Prozent der Gesamtzahl kommen aus der Gastronomie und Hotellerie, knapp acht Prozent aus Bau- und Baunebengerbe. Weniger als fünf Prozent aller Neugründungen waren Industriebetriebe. .
Rückläufige Insolvenzentwicklung
Dem positiven Trend bei den Neugründungen steht auch eine rückläufige Entwicklung der Insolvenzen gegenüber: 2013 schlitterten um sechs Prozent weniger Unternehmen in die Insolvenz als noch 2012. Am deutlichsten ist die positive Entwicklung bei den persönlichen und kommerziellen Dienstleistungen sichtbar. Im Baubereich, einem wichtigen Konjunkturindikator ist das Bild allerdings zweigeteilt:
Während die Insolvenzen im Baunebengewerbe fielen, steigerten sie sich im Hoch- und Tiefbau deutlich, wobei die Alpine-Insolvenz besonders ins Gewicht fällt.