EU will flexiblere Visavorschriften für Touristen, Geschäftsleute und Studenten

02. April 2014 Drucken

Wenn Nicht-EU-Bürger in die EU reisen wollen, sind sie häufig mit langwierigen und kostspieligen Visaverfahren konfrontiert. Das soll sich nach den Vorstellungen der EU-Kommission ändern. Die am Dienstag vorgestellten Vorschläge betreffen vor allem Touristen oder Geschäftsreisende, die sich kurzzeitig in der EU aufhalten. Mit den Visaerleichterungen will die EU-Kommission positive Anreize für Wachstum und Arbeitsplätze […]

Flexiblere Visapolitik soll Europa für Reisende attraktiver machen. |© Petra Schmidt / pixelio.de

Flexiblere Visapolitik soll Europa für Reisende attraktiver machen. |© Petra Schmidt / pixelio.de

Wenn Nicht-EU-Bürger in die EU reisen wollen, sind sie häufig mit langwierigen und kostspieligen Visaverfahren konfrontiert. Das soll sich nach den Vorstellungen der EU-Kommission ändern. Die am Dienstag vorgestellten Vorschläge betreffen vor allem Touristen oder Geschäftsreisende, die sich kurzzeitig in der EU aufhalten. Mit den Visaerleichterungen will die EU-Kommission positive Anreize für Wachstum und Arbeitsplätze im Tourismus und in benachbarten Sektoren wie der Gastronomie schaffen.

Einfachere Bearbeitung

Das Reformpaket zur Änderung der Visavorschriften sieht unter anderem vor, Visaanträge einfacher online stellen zu können, die Bearbeitungszeiten von 15 auf 10 Tage zu verkürzen und Kurzaufenthaltsvisa direkt an den Außengrenzen erteilen zu können. Außerdem soll ein neues „Rundreise-Visum“ eingeführt werden, mit dem sich Reisende ein Jahr im Schengen-Raum aufhalten dürfen (ohne allerdings in einem Mitgliedstaat länger als 90 Tage innerhalb eines Zeitraums von 180 Tagen zu bleiben).
„Europa braucht eine intelligentere Visumpolitik. Wir müssen für Touristen, Geschäftsleute, Wissenschaftler, Studenten, Künstler und Kulturschaffende attraktiver werden. Unsere Visumpolitik stellt jetzt stärker auf ökonomische Aspekte ab, um unsere Wirtschaft anzukurbeln und neue Arbeitsplätze zu schaffen“, heißt es aus der EU-Kommission.

Studie ortet erhebliches Potential

Einer aktuellen Studie zufolge haben 2012 insgesamt 6,6 Millionen Bürger aus sechs Drittstaaten mit dem höchsten Anteil an Schengen-Reisenden (China, Indien, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika und die Ukraine) wegen zu aufwändiger Visaverfahren auf eine Reise in den Schengen-Raum verzichtet. Dieser Studie war auch zu entnehmen, dass flexiblere und einfachere Visavorschriften die Reisen in den Schengen-Raum allein aus diesen sechs Ländern um 30 bis 60 Prozent erhöhen könnten. Über einen Zeitraum von fünf Jahren könnte sich dies in Mehreinnahmen von über 130 Mrd. Euro (bei Unterkunft und Verpflegung, Beförderungsleistungen, Unterhaltung, Einkäufen usw.) niederschlagen und rund 1,3 Millionen Arbeitsplätze in der Tourismusindustrie und benachbarten Sektoren bringen.