Wohn-Studie: Schere zwischen Realität und Wohntraum klafft auseinander

02. Mai 2014 Drucken

Eine gute Wohnqualität verbinden 98 Prozent der Österreicher mit Lebensqualität. Doch der Wunsch nach einem adäquaten Wohnraum relativiert sich durch zu hohe Kosten beim Bauen, Renovieren oder bei Mieten. Entsprechend sind nur rund ein Viertel (27 %) der 15-29jährigen Österreicher mit ihrer derzeitigen Wohnsituation sehr zufrieden. Dies ergibt eine kürzlich vom market-Institut erstellte Umfrage. Lebensqualität […]

Bauen ist für viele Österreicher kaum noch leistbar. |© lichtkunst.73 / pixelio.de

Bauen ist für viele Österreicher kaum noch leistbar. |© lichtkunst.73 / pixelio.de

Eine gute Wohnqualität verbinden 98 Prozent der Österreicher mit Lebensqualität. Doch der Wunsch nach einem adäquaten Wohnraum relativiert sich durch zu hohe Kosten beim Bauen, Renovieren oder bei Mieten. Entsprechend sind nur rund ein Viertel (27 %) der 15-29jährigen Österreicher mit ihrer derzeitigen Wohnsituation sehr zufrieden. Dies ergibt eine kürzlich vom market-Institut erstellte Umfrage.

Lebensqualität ist Österreichern am Wichtigsten

Eine lange Lebensdauer, Beständigkeit der Wohnräume sowie geringe Betriebskosten sind dabei die wichtigsten Argumente beim Bauen und Wohnen.  Die Top 3-Parameter für „gutes Wohnen“ sind Lebensqualität/Wohlfühlen (48 %), Lage (34 %) und ausreichend Platz (25 %). Dies bestätigt die Studie, für die im Februar 2014 rund 1.200 Personen zum Thema „Erwartungshaltung der Österreicher zur leistbaren Wohnqualität“ befragt wurden. Der Großteil der Befragten (74 %) zeigte sich überzeugt, dass sich die Anforderungen und Erwartungen an das Wohnen stark ändern werden. Die Top 3-Aspekte für die Zukunft stellen Kostenbewusstsein, innovative Technik und Vitalität beim Wohnen dar. 61 % der Menschen in Österreich träumen von einem Einfamilienhaus, von einer Eigentumswohnung hingegen lediglich 19 %, von einer Mietwohnung 9 % und von einem Reihen- oder Mehrfamilienhaus gar nur 7 %. Die zentralen Werte eines „Traum-Zuhauses“ sind Wohlfühlen/Behaglichkeit (87 %), gesundes Wohnen (60 %) und Langlebigkeit (57 %).

Kosten als zentraler Punkt

„Bei den Themen Bauen und Renovieren dominiert der Faktor Kosten die Gedanken der Österreicherinnen und Österreicher. Bei 34 % der Bauaktiven überwiegt das Sorgenfeld Geld beim Thema Bauen und für 25 % beim Thema Renovieren“, erläutert Werner Beutelmeyer, Institutsvorstand und Geschäftsführer des market-Instituts Linz. Für den Bau bzw. Kauf eines Hauses oder einer Wohnung sind die Kosten ebenso der zentrale Punkt. Günstige Betriebskosten (73 %), gefolgt von Baukosten (66 %) sowie einer günstigen Finanzierung (66 %) stellen hier die wichtigsten Parameter dar. Fakt ist: Jeder möchte „gut wohnen“. Doch die Preise bzw. die Kosten für Wohnraum sind seit 2005 überproportional stark angestiegen und relativieren somit den Wunsch nach einem Eigenheim.

Massivbauweise überzeugt

Die möglichst lange Lebensdauer eines Hauses ist für 62 % der Befragten wesentlich bedeutender als eine kurze Bau- bzw. Errichtungszeit. Ein weiteres zentrales Kriterium beim Bau eines Hauses ist die Bauweise: Hier schlägt die Massivbauweise (37 %) klar die Leichtbauweise (7%). 94 % der Befragten glauben, dass die Massivbauweise eine längere Lebensdauer aufweist. Der Mittelwert der erfragten erwarteten Lebensdauer eines Hauses oder einer Wohnung in Massivbauweise beträgt über 92 Jahre, bei einem Haus in Leichtbauweise liegt er hingegen nur bei rund 56 Jahren. Die Umfrageergebnisse verdeutlichen: Der Massivbau wird mit den Werten Langlebigkeit und Beständigkeit assoziiert. Hingegen gibt es bei Häusern in Leichtbauweise gewichtige Zweifel an diesen beiden Faktoren.