Mit 1. Juli sinken Roaming-Preise um mehr als die Hälfte – Hardwarepreise gehen ebenfalls zurück

01. Juli 2014 Drucken

Die Roaming-Preise in der EU sind seit 2007 um bis zu 90 Prozent gefallen, erklärte die für die Digitale Agenda zuständige EU-Kommissarin Nellie Kroes am Montag in Brüssel. Sie hoffe, dass bis Jahresende eine Einigung über die vollständige Abschaffung der Roaming-Aufschläge erzielt werden kann. Mit 1. Juli senkt die EU neuerlich die Preisobergrenzen für das Herunterladen […]

Mit 1. Jili sinken wieder die Roaming-Preise. Gleichzeitig purzeln die Verkaufspreise für Samrtphones und Tablets: Billige Durchschnittsprodukte decken bereits hohe Ansprüche ab.  |© groby/pixelio.de

Mit 1. Juli sinken die Roaming-Preise. Gleichzeitig purzeln die Verkaufspreise für Smartphones und Tablets: Billige Medium-Produkte können immer mehr. |© groby/pixelio.de

Die Roaming-Preise in der EU sind seit 2007 um bis zu 90 Prozent gefallen, erklärte die für die Digitale Agenda zuständige EU-Kommissarin Nellie Kroes am Montag in Brüssel. Sie hoffe, dass bis Jahresende eine Einigung über die vollständige Abschaffung der Roaming-Aufschläge erzielt werden kann. Mit 1. Juli senkt die EU neuerlich die Preisobergrenzen für das Herunterladen von Daten um mehr als die Hälfte – von 45 Cent je Megabyte auf 20 Cent. Auch bei den Preisen für Smartphones und Tablets wird ein starker Rückgang beobachtet, wie die Analysefirma Gartner berichtet. 

Deutliche Verbilligung

„Die Frage ist, warum sollten wir überhaupt auf einem Binnenmarkt Roaming-Aufschläge bezahlen“, so Kroes. Das Abrufen von Karten, Videos und Mails sowie die Nutzung sozialer Netzwerke werde auf Reisen in die EU sogar noch billiger. Dies bedeute, dass Fußballfans, die während der WM in der EU unterwegs sind, für das Datenroaming 25 mal weniger als während der WM 2010 zu bezahlen haben. Bei Anrufen ins EU-Ausland gebe es eine Reduktion um 21 Prozent bei den Preisobergrenzen – von 24 auf 19 Cent pro Minute. Eingehende Anrufe verbilligten sich um 28,5 Prozent von 7 auf 5 Cent pro Minute und der SMS-Versand sinke um 25 Prozent von 8 auf 6 Cent.

Handypreise fallen schneller als erwartet

Am Hardwaresektor purzeln ebenfalls die Preise. Die Analysefirma Gartner erwartet für das laufende Jahr weltweit 685 Mrd. Dollar (502,94 Mrd. Euro) Umsatz mit Smartphones, Notebooks und Tablets. Noch im Jänner hatte Gartner mit einem Umsatz von 697 Mrd. Dollar gerechnet. Der Unterschied von 12 Mrd. Dollar sei auf einen starken Preisverfall zurückzuführen, sagte Richard Gordon, Vizepräsident bei Gartner. „Der Wandel bei den Durchschnittspreisen passiert schneller, als wir dachten.“ Selbst günstige Smartphones oder Notebooks hätten heute fast dieselben Funktionen wie teure Geräte. Das drücke die Verkaufspreise. Außerdem erreichten Smartphones und Tablets mittlerweile einen Massenmarkt, in dem viele Menschen eher zu günstigeren Geräten griffen.

Folglich senkte Gartner seine Prognose für die gesamten IT-Ausgaben um 28 Mrd. Dollar. Für 2014 rechnen die Analysten nun mit einem weltweiten Umsatz von 3,75 Bill. Dollar. Das wäre ein Plus von 2,1 Prozent. Neben den Gerätepreisen purzeln demnach auch die Umsätze mit Telekommunikations-Diensten schneller als zuvor erwartet. Mit 1,63 Bill. Dollar machen die Telekom-Dienste dennoch weiterhin den größten Batzen der IT-Ausgaben aus. (APA)