Tourismus bietet zu wenige berufliche Perspektiven

25. August 2014 Drucken

Obwohl die Arbeitszufriedenheit im Tourismus leicht gestiegen ist, hinkt sie anderen Branchen weiter hinterher. Seit dem Krisenjahr 2008 liegt der Arbeitsklimaindex für das Hotel- und Gastgewerbe unter dem anderer Wirtschaftszweige. Besonders die Aussichten auf Karrieremöglichkeiten werden als trüb bewertet. Gestiegen ist hingegen die allgemeine Zufriedenheit mit Leben, Beruf und Einkommen. Berufliche Weiterentwicklung schwierig Die Erwartungen […]

Tourismus-Beschäftigte sehen wenig Aufstiegschancen in ihrem Job. Die Gastronomie wird zur Fluchtbranche. | © APA

Tourismus-Beschäftigte sehen wenig Aufstiegschancen in ihrem Job. Die Gastronomie wird zur Fluchtbranche. | © APA

Obwohl die Arbeitszufriedenheit im Tourismus leicht gestiegen ist, hinkt sie anderen Branchen weiter hinterher. Seit dem Krisenjahr 2008 liegt der Arbeitsklimaindex für das Hotel- und Gastgewerbe unter dem anderer Wirtschaftszweige. Besonders die Aussichten auf Karrieremöglichkeiten werden als trüb bewertet. Gestiegen ist hingegen die allgemeine Zufriedenheit mit Leben, Beruf und Einkommen.

Berufliche Weiterentwicklung schwierig

Die Erwartungen an die Karriere in der Hotellerie und Gastronomie sind erneut gesunken und liegen mittlerweile um elf Indexpunkte unter anderen Branchen. Weiterbildung, Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten werden von Beschäftigten im Tourismus kritisch bewertet.
Das beginnt bereits bei den Lehrstellen und den Möglichkeiten zur Fortbildung. Während Jugendliche vom Handel mit attraktiven Angeboten wie Lehre mit Matura oder Führerschein umworben werden, herrschen im Tourismus Nachtarbeitszeit und Vereinbarkeitsproblematik.

Arbeitsklima wurde besser

Trotzdem zeichnet sich im Arbeitsklimaindex eine leicht steigende allgemeine Zufriedenheit mit Leben und Beruf ab. Auch mit dem Einkommen sind Angestellte in der Hotellerie und Gastronomie zufriedener als im Vorjahr, wobei der Index weiter unter den anderen österreichischen Branchen liegt. Im Vergleich zu 2013 ist der Index der Tourismusbranche um einen Punkt auf 103 geklettert, die anderen Branchen halten bei 107 Index-Punkten.  Damit liegt der Tourismus nur mehr knapp unter dem Durchschnit. Vor allem die Bewertung der allgemeinen Lebenszufriedenheit, der Betriebszufriedenheit und des Einkommens hat sich verbessert. In den Kategorien „Physische Belastungen“ und „Psychischer Stress“ hat der Tourismus um 1 bis 3 Punkte besser abgeschnitten als alle anderen Branchen (Gewerbe, Handel, Industrie, Banken und Beamte).

Mehr Jobs trotz schlechten Wetters

Der Jobmotor in der Branche lauft auf einer sehr hohen Drehzahl: Die Beschäftigung im Hotel- und Gastgewerbe ist im Juli 2014 im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar um rund 1,1 Prozent oder rund 2.400 Beschäftigte gestiegen. Die Gesamtbeschäftigung der Branche stieg von 216.420 auf 218.818 Mitarbeiter. (APA)