Immobilien: Preise für Einfamilienhäuser weitgehend stabil

03. September 2014 Drucken

4.021 Einfamilienhäuser im Wert von 924,7 Mio. Euro wurden im ersten Halbjahr 2014 im Österreichischen Grundbuch verbüchert. Das sind um +3,4% mehr als im Vorjahreszeitraum, aber um -4,6% weniger als 2012. Der Gesamtwert der im ersten Halbjahr in Österreich gehandelten Einfamilienhäuser stieg um +3,0%, der typische Verkaufspreis pro Haus dagegen nur um +1,5% auf 189.291,- […]

Durchschnittlich 189.291 Euro kostet ein Einfamilienhaus in Österreich. |© Thorben Wengert / pixelio.de

Durchschnittlich 189.291 Euro kostet ein Einfamilienhaus in Österreich. |© Thorben Wengert / pixelio.de

4.021 Einfamilienhäuser im Wert von 924,7 Mio. Euro wurden im ersten Halbjahr 2014 im Österreichischen Grundbuch verbüchert. Das sind um +3,4% mehr als im Vorjahreszeitraum, aber um -4,6% weniger als 2012. Der Gesamtwert der im ersten Halbjahr in Österreich gehandelten Einfamilienhäuser stieg um +3,0%, der typische Verkaufspreis pro Haus dagegen nur um +1,5% auf 189.291,- Euro. Zu diesem Ergebnis kommt der RE/MAX ImmoSpiegel (1-6 2014) auf Basis der Daten von IMMOunited.

Ruhige Marktlage

Der Markt für Einfamilienhäuser in Österreich entwickelt sich seit geraumer Zeit weitgehend ruhig und konstant und zeigt im Großen und Ganzen keine wesentlichen Auffälligkeiten. Dem derzeitigen Angebot steht weiterhin eine gute Nachfrage von Eigennutzern mit dem notwendigen Eigenkapital gegenüber, heißt es in der Untersuchung. Bezogen auf den Verkaufswert noch bedeutender als die Einfamilienhäuser ist die Kategorie der „sonstigen Gebäude“. Da diese Immobilien definitionsgemäß aber vollkommen unterschiedlich sind, sind diese Zahlen weniger aussagekräftig.

Im ersten Halbjahr 2014 lag der Wert der gehandelten „sonstigen Gebäude“ bei 1,85 Mrd. Euro und damit um -153 Mio. Euro oder -7,2% unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auch die Anzahl der gehandelten „sonstigen Gebäude“ ist in diesem Zeitraum gesunken, nämlich um -2,7% auf 5.453.

Bundesländer: Niederösterreich wichtigster Markt, Tirol wertmäßig vor allen anderen

Der mit Abstand wichtigste Markt für Einfamilienhäuser ist Niederösterreich mit 1.010 (-4,4%) verbücherten Häusern im ersten Halbjahr 2014. Der Wert der verkauften Einfamilienhäuser liegt dabei bei 181 Mio. Euro und damit um +3,5% über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Typischerweise kostete ein niederösterreichisches Einfamilienhaus 158.550,- Euro und damit um +5,6% mehr als im ersten Halbjahr 2013. Bei den „sonstigen Gebäude“ in Niederösterreich bedeuten 2.066 Stück im ersten Halbjahr mit einem Verkaufsvolumen von 372 Mio. Euro nur eine Steigerung von +1,8% bei der Anzahl, aber einen um -22,0% geringeren Verkaufswert.

Oberösterreich zeigt sich dynamisch

Die Anzahl der verbücherten Einfamilienhäuser liegt im ersten Halbjahr 2014 bei 758, die der „sonstigen Gebäude“ bei 745. Das entspricht einem Wert von 157 Mio. Euro für die Einfamilienhäuser und von 230 Mio. Euro für die Gebäude. Wie dynamisch der Markt für Einfamilienhäuser in OÖ ist zeigt auch die Tatsache, dass die Anzahl der verbücherten Einfamilienhäuser um +13% und der Durchschnittspreis um +6,5% im Jahresvergleich auf 189.533,- Euro gestiegen ist. Dies ist bundesweit übrigens der höchste Preisschub bei den Einfamilienhäusern, weit über dem „friedlichen“ Bundesschnitt von + 1,5%. Ruhiger verläuft die Entwicklung bei den „sonstigen Gebäuden“: +3,2% mehr Verbücherungen und +5,3% beim Transaktionsvolumen, also dem Verkaufswert.

Die Steiermark liegt aufgrund der geringeren Preise pro Einfamilienhaus wertmäßig hinter Oberösterreich auf Platz 3 im Einfamilienhaus-Ranking: Um 142 Millionen Euro wechselten die Besitzer der 790 steirischen Einfamilienhäuser, die im ersten Halbjahr 2014 typischerweise 158.081,- Euro kosteten. Das bedeutet einen Wertanstieg von +1,2% im Jahresvergleich. Der Wert der 774 in der Steiermark neu verbücherten „sonstigen Gebäude“ liegt bei 235 Mio. Euro und damit um -6,3% unter 2013.

Tirol hat bei den Einfamilienhäusern im ersten Halbjahr 2014 mit 126 Mio. Euro den 4.Platz im Bundesländer-Ranking nach dem Gesamtverkaufspreis für Einfamilienhäuser erreicht. Und das obwohl Tirol mit 266 Einfamilienhäusern nur auf dem 6. Platz der Menge nach liegt. Das deshalb, weil Tirol mit 355.922,- Euro den höchsten Durchschnittsverkaufspreis pro Bundesland außerhalb von Wien aufweist, auch wenn dieser im Vergleich zum Vorjahr um -3,5% gesunken ist. Die Verkäufe von „sonstigen Gebäuden“ sind um -12,6% auf 318 Transaktionen zurückgegangen, der Gesamtverkaufswert um -27,5% auf 117 Mio. Euro.

Rückgang in Salzburg

Salzburg liegt beim Preis für Einfamilienhäuser mit 315.385 Euro gleich hinter Tirol. Dieser ist statistisch in der ersten Jahreshälfte 2014 im Jahresvergleich um -9,2% gefallen, eine Korrekturphase nach den rasanten Anstiegen in den Jahren davor. An der Nachfrage und der Kauflust ist es wohl nicht gelegen, denn mit 204 Einfamilienhäusern im ersten Halbjahr wurden um +3% mehr als in den ersten sechs Monaten 2013 verbüchert. Im Bundesland Salzburg sind in der Kategorie „sonstige Gebäude“ 268 Objekte verbüchert worden (+16,5%), der Verkaufswert betrug dabei 157 Mio. Euro.

In Vorarlberg kostete im ersten Halbjahr 2014 das typische Einfamilienhaus 273.043,- Euro und damit um -3,3% weniger als noch 2013. 214 Einfamilienhäuser, das sind um 6,5% mehr als 2013, wechselten um 61 Millionen Euro die Besitzer. Bei den „sonstigen Gebäuden“ in Vorarlberg ein ähnliches Bild: 217 Immobilientransaktionen um 105 Mio. Euro, wertmäßig um -1,8% weniger als 2013.

Kärnten fällt leicht zurück

Kärnten liegt mit 372 Einfamilienhäusern (-0,3% zum Vorjahr) um 79 Mio. Euro am 8. Platz. Der Landesschnitt für Einfamilienhäuser lag bei 161.874,- Euro und damit um -2,0% niedriger als 2013. „Sonstige Gebäude“ wurden im ersten Halbjahr 2014 in Summe ebenfalls um 79 Mio. Euro gehandelt. Mit 267 Stück waren es um -18,3% weniger als im Vergleichszeitraum des Jahres 2013.

Im Burgenland wurden 267 Einfamilienhäuser im ersten Halbjahr 2014 verbüchert. Im Schnitt kostete ein Einfamilienhaus 93.954,- Euro, das bedeutet nur +0,3% mehr als im Vorjahr. Die Anzahl der verkauften Einheiten hat sich hingegen dynamisch entwickelt: +19,5% mehr Verbücherungen als im ersten Halbjahr 2013. Die 339 verbücherten burgenländischen „sonstigen Gebäude“ kosteten in der ersten Jahreshälfte 2014 zusammen 100 Mio. Euro.

In Wien wurden von Jänner bis Juni 2014 140 beinahe handverlesene Einfamilienhäuser verbüchert, das sind um +9,4% mehr als in der ersten Jahreshälfte des Vorjahres. Der Gesamtwert dieser Einfamilienhäuser lag bei 74 Mio. Euro, der typische Preis bei 432.752,- Euro und damit nur +1,3% über dem Vorjahr. Demgegenüber stehen allerdings 459 verbücherte Gebäude im Wert von 464 Mio. Euro. Zum Vergleich: 2013 lag der Gesamtwert im selben Zeitraum um 7,9% höher.