Rechnungswesen: Jeder dritte Bewerber hat zu hohe Gehaltsvorstellungen

06. Oktober 2014 Drucken

Die Gehaltsvorstellungen der österreichischen Bewerber im Finanz- und Rechnungswesen entsprechen zu einem großen Teil nicht dem marktüblichen Niveau. Denn fast jeder dritte Bewerber erwartet mehr Grundgehalt und umfassendere Zusatzleistungen als vom Unternehmen angeboten. Als Orientierungshilfe für Bewerber und Unternehmen bietet der Personalvermittler Robert Half in seiner Gehaltsübersicht 2015 einen realistischen Blick auf die Gehaltshöhen der […]

Die Nachfrage nach qualifizierten Bewerbern im Finanz- und Rechnungswesen ist hoch. |© Rainer Sturm / pixelio.de

Die Nachfrage nach qualifizierten Bewerbern im Finanz- und Rechnungswesen ist hoch. |© Rainer Sturm / pixelio.de

Die Gehaltsvorstellungen der österreichischen Bewerber im Finanz- und Rechnungswesen entsprechen zu einem großen Teil nicht dem marktüblichen Niveau. Denn fast jeder dritte Bewerber erwartet mehr Grundgehalt und umfassendere Zusatzleistungen als vom Unternehmen angeboten. Als Orientierungshilfe für Bewerber und Unternehmen bietet der Personalvermittler Robert Half in seiner Gehaltsübersicht 2015 einen realistischen Blick auf die Gehaltshöhen der 16 häufigsten Positionen im Finanz- und Rechnungswesen.

Zusatzleistungen immer häufiger nachgefragt

Österreichische Kandidaten im Finanz- und Rechnungswesen sind anspruchsvoll bei der Wahl einer neuen Stelle. Bei jedem Dritten (32 %) übertreffen die Gehaltserwartungen das Angebot des Unternehmens. Daneben fragen sie im Bewerbungsgespräch immer häufiger auch nach Zusatzleistungen, Boni und Beteiligungsmodellen. Das zeigt eine im Auftrag von Robert Half durchgeführte Studie unter 100 österreichischen HR-Managern. Gefordert wird in erster Linie ein höheres Grundgehalt (59 %), dicht gefolgt von umfassenderen Zusatzleistungen (56 %). Darüber hinaus fragen 34 % nach höheren Boni, zusätzlichen Urlaubstagen (28 %) und Kapital- oder Gewinnbeteiligungsmöglichkeiten (19 %).

Positive Markttendenzen begünstigen Gehaltsentwicklungen

Die Nachfrage nach qualifizierten Bewerbern im Finanz- und Rechnungswesen ist hoch. 85 % der CFOs rechnen mit einer positiven Konjunkturentwicklung, 84 % mit einem Wachstum des eigenen Unternehmens. Dementsprechend wollen sie ihre Bereiche für die künftigen Anforderungen rüsten und zusätzliches Personal einstellen. Die Suche aber gestaltet sich schwierig. So bezeichnet die große Mehrheit (80 %) der im Rahmen der Robert Half Workplace Survey befragten CFOs die Suche nach qualifizierten Finanzfachkräften als schwierig bzw. sehr schwierig. Gleichzeitig geht mehr als ein Drittel der CFOs (39 %) davon aus, dass die Gehälter in ihren Abteilungen ansteigen werden.

Controller, Buchhalter und Analysten sehr gefragt

Zu den gefragtesten Spezialisten im Finanz- und Rechnungswesen zählen derzeit Controller, Controlling-Leiter, Buchhalter, Bilanzbuchhalter und Finanzanalysten. Während die Einsteiger im Controlling und in der Bilanzbuchhaltung mit Jahresbruttogehältern zwischen 36.000 Euro und 42.000 Euro rechnen können, starten Buchhalter mit 26.000 Euro bis 32.000 Euro. Bei Finanzanalysten reicht die Spanne für Einsteiger von 36.000 Euro bis zu 40.000 Euro. Ein Controlling-Leiter mit bis zu zwei Jahren Erfahrung kann mit einem Jahresbezug zwischen 66.500 Euro und 79.500 Euro rechnen. Hat er mehr als sechs Berufsjahre in dieser Position, beginnt sein Gehalt bei 97.000 Euro. Buchhalter mit sechs bis neun Jahren Erfahrung liegen dagegen bei 44.500 Euro bis 52.500 Euro.

Dass sich mit clever geschnürten Zusatzpaketen Mitarbeiter gewinnen und binden lassen, haben viele Unternehmen bereits erkannt. Mehr als die Hälfte (51 %) der von Robert Half befragten Unternehmen bietet den Mitarbeitern Unterstützung bei der Aus- und Weiterbildung. Fast ebensoviele (47 %) haben flexible Arbeitszeiten und Home-Office-Möglichkeiten eingeführt oder setzen auf Maßnahmen für die Altersvorsorge (45 %). Die Ausstattung der Mitarbeiter mit mobilen Geräten wie Tablets und Laptops (44 %) bzw. mit Firmenwagen (40 %) zählen ebenfalls zu den schon geläufigen Maßnahmen. Mehr als zwei Drittel der Unternehmen (36 %) bieten Zusatzboni oder -zahlungen, etwas weniger (29 %) übernehmen Fahrtkosten. Gefragt nach geplanten Maßnahmen bei den Zusatzleistungen, nennen die Befragten am häufigsten Mentoringprogramme (13 %), gefolgt von Altersvorsorgeangeboten und Zusatzboni (je 10 %).