
Der Exportweltmeister Deutschland zeigt Wirkung. Die Krisen hinterlassen bei Österreichs wichtigstem Handelspartner deutliche Spuren. |© URSfoto/pixelio.de
Führende Konjunkturforscher sind deutlich skeptischer für die deutsche Wirtschaft. Die Ökonomen erwarten für 2014 nur noch 1,3 Prozent Wachstum, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Herbstgutachten für die deutsche Bundesregierung hervorgeht. Auch im nächsten Jahr werde es nur ein mageres Plus von 1,2 Prozent geben.Bisher hatten die Fachleute einen kräftigen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 1,9 Prozent und im nächsten Jahr von 2,0 Prozent veranschlagt.
Die Krisen in Ukraine und Mittlern Osten hinterlassen Spuren
„Die deutsche Wirtschaft befindet sich mithin in einem – wenn auch nicht allzu ausgeprägten – Abschwung.“ Nach dem Schrumpfen der Wirtschaftskraft im Frühjahr habe es wohl auch im Sommer nur eine Stagnation gegeben. „Der Konjunkturmotor kommt nur schwerlich wieder auf Touren.“ Als Grund für den schwindenden Optimismus nannten die Ökonomen, dass die Nachfrage nur mäßig anziehe und sich vor allem die Eurozone langsamer erhole als erhofft. Zudem habe sich die Stimmung der heimischen Verbraucher eingetrübt und die Unternehmen zögerten mit Investitionen. „Internationale Krisen wie der weiter schwelende russisch-ukrainische Konflikt und die kriegerischen Auseinandersetzungen in Syrien und im Irak trübten die wirtschaftlichen Aussichten zusätzlich ein.“ Kaum etwas spreche dafür, dass die Firmen ihre Investitionszurückhaltung bald ablegten. Die schwächere Konjunktur trifft den Instituten zufolge auch den Jobmarkt. Die Zahl der Arbeitslosen werde 2014 leicht auf 2,91 Millionen sinken, allerdings 2015 wieder auf 2,96 Millionen steigen. Dennoch werde es in beiden Jahren einen Beschäftigungsrekord geben. (APA/dpa)