
Künftig können in Österreich Gewerbeanmeldungen elektronisch durchgeführt werden. |© Bernd Kasper / pixelio.de
Auf Antrag des Wirtschaftsministeriums hat der Ministerrat am Dienstag das neue „Gewerbeinformationssystem Austria“ (GISA) beschlossen. „Damit ersetzen wir die bisher 14 dezentralen Gewerberegister durch eine bundeseinheitliche Lösung. Der einzelne Unternehmer erspart sich dadurch viel Zeit, Aufwand und Kosten, weil etwa Gewerbeanmeldungen, Standortverlegungen und Betriebseröffnungen deutlich erleichtert werden. Vor allem Gründer profitieren“, heißt es aus dem Ministerium.
Zeit- und Kostenersparnis
Nach der geplanten Inbetriebnahme von GISA im Frühjahr 2015 wird jeder Unternehmer österreichweit eine elektronische Gewerbeanmeldung durchführen können, muss also nicht mehr persönlich zur Gewerbebehörde gehen. Durch ein bundesweit einheitliches Verfahren können sich die Unternehmen zudem darauf verlassen, dass ein Gewerbeverfahren im Berufszugangsbereich unabhängig von der einzelnen Bezirkshauptmannschaft oder dem einzelnen Magistrat gleich abläuft. Das hilft den Unternehmen, Zeit und Geld zu sparen, wie Berechnungen auf Basis einer Studie der KMU Forschung Austria ergeben. Demnach liegt das Gesamtpotenzial der finanziellen Erleichterungen bei rund 30 Millionen Euro jährlich.
Keine persönlichen Anträge
In Zukunft ist es bei Gewerbeverfahren im Berufszugangsrecht weder erforderlich, persönlich zur Behörde zu gehen, noch wird bei mehreren Involvierten der Unternehmer von Behörde zu Behörde laufen müssen und dort jeweils unterschiedliche Systeme vorfinden. Unternehmen können diese Behördenwege einfach und direkt elektronisch im GISA abwickeln. GISA wird zusätzlich zur bundeseinheitlichen Datenführung auch weitere e-government-Funktionen anbieten, zum Beispiel bei der Standortverlegung, der Geschäftsführerbestellung oder der Eröffnung von Betriebsstätten.
Darüber hinaus wird die Datenqualität künftig durch den standardisierten Abgleich mit anderen Registern verbessert, wodurch die Informationen für alle Beteiligten zuverlässiger werden. Auch für die Verwaltung entstehen Vorteile. Das jährliche Einsparpotenzial liegt bei über 650.000 Euro. Das neue „Gewerbeinformationssystem Austria“ GISA ist ein IT-Kooperationsprojekt zwischen Bund, Ländern und Statutarstädten.