Ab Mitte 2015 sollen österreichische Apotheken rezeptfreie Medikamente über das Internet verkaufen können. Nach Umfragen wollen 65 Apotheken das neue Geschäftsfeld nützen. Der Apothekerverband will aber härtere Durchführungsregeln für den eben erst liberalisierten Onlinehandel. Geht es nach dem Präsident der Berufsvertretung selbstständiger Apotheker, Christian Müller-Uri, soll beispielsweise ein „Nachtdienstausgleichsfonds“ etabliert werden, heißt es im Wirtschaftsmagazin „trend“. In diesen sollen die Betreiber von Internet-Shops einzahlen müssen.
Mehrseitiges Online-Formular zur Bewusstseinsbildung
„Ungleichheiten zwischen dem stationären Handel und Onlineversendern“ sollen noch ausgemerzt werden, fordert die Apotheker-Berufsvertretung laut „trend“ vom Gesundheitsministerium. Vor jedem Onlineeinkauf von Arzneimitteln soll zudem ein mehrstufiges Webformular ausgefüllt werden, in dem Kunden Risikobewusstsein oder Beratungsleistungen bestätigen, wird gefordert. Um die Logistikkette kontrollieren zu können, solle auch die verpflichtende Kennzeichnung der Pakete als Arzneimittellieferung vorgeschrieben werden, so die stationären Apotheker.
Abwartendes Gesundheitsministerium
Der Onlinehandel solle grundsätzlich nicht durch zu viele Vorschriften unmöglich gemacht werden, hieß es dazu laut dem Magazin aus dem Gesundheitsministerium. Rund 65 österreichische Apotheken wollen auch online an den Start gehen. Das ergab zuletzt eine Umfrage des auf Pharmahandel spezialisierten Beratungsunternehmens Sempora. (APA)