In der ersten Hälfte der aktuellen Wintersaison hat Tirols Tourismusbranche ein erfreuliches Ergebnis erzielt. Die Nächtigungen legten in den Monaten November bis Jänner im Vergleich zum Vorjahr um 89.000 (+0,8%) auf 11,1 Millionen zu, die Gästeankünfte um 189.000 (+7,9%) auf 2,6 Millionen. Damit haben die Ankünfte im historischen Vergleich einen neuen und deutlichen Spitzenwert erreicht. Gemessen an den Nächtigungen liegt das bisherige Winterergebnis auf Rang zwei – nur übertroffen von der Rekordsaison 2012/13. Im Schnitt machen die Übernachtungen von November bis Jänner rund 43 Prozent der gesamten Winternächtigungen aus. Das unterschiedliche Wachstum von Ankünften und Nächtigungen macht sich in der Aufenthaltsdauer bemerkbar: Diese sank von 4,6 Tagen im Vorjahreszeitraum auf 4,3 Tage im heurigen Winter.
Fast alle Märkte im Plus
In den ersten drei Monaten der Wintersaison gab es Zugewinne aus allen wichtigen Herkunftsmärkten mit Ausnahme von Russland. Für die zahlenmäßig größte Nächtigungssteigerung sorgten die Urlauber aus Polen mit einem Zuwachs von rund 51.000 (+25,0%). Deutliche Steigerungen kamen aus diesem Markt auch bei den Ankünften, die um 13.000 (+36,0%) zulegten.
Die größte Zunahme bei den Gästeankünften wurde auf dem für Tirol mit Abstand wichtigsten Herkunftsmarkt, Deutschland, registriert. Diese legten um 83.000 (+6,7%) zu. Bei den deutschen Nächtigungen gab es ein kleines Plus von 21.000 (+0,4%). Maßgeblich für diesen großen Unterschied beim Wachstum von Ankünften und Übernachtungen dürfte der Ferienbeginn in einigen deutschen Bundesländern Anfang Februar sein, wodurch die Anreise auf den 31. Jänner fiel. Dadurch wurden die Ankünfte im Jänner verbucht, während die Nächtigungen hauptsächlich im Februar anfallen. Für eine seriöse Einschätzung gilt es allerdings, die Februar- und Märzergebnisse abzuwarten. Darüber hinaus halte auch der Trend zu Kurzurlauben an. Die gute Schneelage im Jänner habe wohl dazu beigetragen, dass einige Skifahrer aus dem Nahraum spontan Lust auf einen
Kurzurlaub in Tirol bekommen hätten.
Große Zuwächse bei den Nächtigungen gab es absolut betrachtet außerdem aus Italien (+20.000, +10,6%), aus der Schweiz (+19.000, +3,5%), aus Tschechien (+15.000, +9,6%), aus Österreich (+14.000, +1,8%), aus Rumänien (+12.000, +14,4%) sowie aus China (+12.000, +43,8%).
Russland bleibt Zukunftsmarkt
Den erwartet deutlichen Rückgang gab es hingegen bei den Gästen aus Russland. Die Nächtigungen sanken um 93.000 (-24,5%), die Ankünfte gingen um 13.000 (-23,7%) zurück. Tirol ist mit rund 40 Prozent Anteil an den Winterurlauben russischer Gäste in den Alpen klarer Marktführer.
Tophotellerie und Ferienwohnungen punkten
Bei den Unterkunftsbetrieben zählen die 5- und 4-Stern-Betriebe (+68.000, +1,8%) sowie die privaten Ferienwohnungen (+61.000, +3,0%) und die gewerblichen Ferienwohnungen (+32.000, +2,9%) in der ersten Hälfte der Wintersaison zu den Nächtigungsgewinnern. Die größten Nächtigungsrückgänge gab es bei den Privatquartieren (-29.000, -5,2%). Allerdings gilt es zu beachten, dass sich die Anzahl der Privatquartiere kontinuierlich reduziert hat und alleine in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 23 Prozent zurückgegangen ist.