Die Journalistengewerkschaft (GPA-djp) fordert eine „kräftige Anpassung“ der Honorarsätze von freien Journalisten. Per Tageszeitungsinserat und via Aussendung wies die Gewerkschaft darauf hin, das 1.000 Euro zum Leben zu wenig seien. Derzeit verdiene ein gut ausgelasteter Freier nach aktueller Honorarordnung 1750 Euro brutto. Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) betonte, dass sich eine Erhöhung der Tarife „nur an der wirtschaftlichen Lage“ der Branche orientieren könne.
1750 brutto pro Monat für Freie
Die derzeitigen Honorarsätze ermöglichten keine auch nur annähernd „normale“ Lebensführung. Gewerkschaftsvorsitzender Franz C. Bauer legte folgende Rechnung vor: Wenn es einem Freien gelingt, in einem Monat 50.000 Anschläge unterzubringen, was eine kaum erreichbare Obergrenze darstellt, dann erhält er auf Basis des aktuellen Honorarkatalogs dafür 1.750 Euro. Abzüglich Steuern, Sozialversicherung, Altersvorsorge und der Bildung von Rücklagen für Krankheitsfälle und Urlaub bleiben davon in der Regel weniger als 1.000 Euro.
Honorarordnung erst seit Dezember in Kraft
Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) zeigt sich verwundert, dass die Gewerkschaft die Tarifverhandlungen offenbar öffentlich führen möchte. VÖZ-Geschäftsführer Gerald Grünberger: „Der Gesamtvertrag für freie Mitarbeiter ist erst seit Dezember 2014 in Kraft. Darüber hinaus wurden bei der Reform des Journalisten-Kollektivvertrages rund 400 freie Journalisten angestellt und in den Journalisten-KV übernommen. Bei der aktuellen Tarifverhandlung kann es nur um die Wertanpassung der gerade neu verhandelten Tarife gehen und diese Wertanpassung kann sich nur an der wirtschaftliche Lage unserer Branche orientieren.“ (APA)