Die endgültigen Zahlen der Creditreform Firmeninsolvenzstatistik für das Gesamtjahr 2015 zeigen, dass die Gesamtzahl der Firmeninsolvenzen mit 5.422 Verfahren auf den niedrigsten Stand seit 2002 zurückgegangen ist. Die Zahl der eröffneten Verfahren ist dabei um 3,2% auf 3.218 Fälle, die Zahl der mangels kostendeckenden Vermögens abgewiesenen Fälle um 4,7% auf 2.204 gesunken. Laut Creditreform gab es im 1. Halbjahr 2015 noch einen Gesamtrückgang aller Verfahren um 11% so lässt sich nun eine deutliche Abflachung des Insolvenztrends im Jahresverlauf erkennen.
Managementfehler
Die Hauptursachen der Insolvenzen liegen in Managementfehlern, gefolgt vom Kapitalmangel und der angespannten Wirtschaftslage. Betroffen sind vor allem Klein- und Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern. Die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer (rund 20.000) ist aufgrund der Zielpunkt-Insolvenz leicht angestiegen. Die Höhe der Insolvenzpassiva (ca. 2,0 Mrd. Euro) als auch die Zahl der betroffenen Gläubiger (58.000) ist gesunken.
Bundesländervergleich
Der Blick auf die Bundesländer zeigt, dass entgegen dem Bundestrend die Insolvenzen in Wien (+4,2%)und im Burgenland (+0,6%) gestiegen sind. Hingegen sanken die Insolvenzen am stärksten in Tirol (-27,1%), Vorarlberg (-14,7%) und in Oberösterreich (-9,5%). Die höchste Insolvenzbetroffenheit herrschte in Wien mit 17 Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen. Österreichweit wurden im Durchschnitt etwas mehr als 11 Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen gezählt.
Branchenvergleich
Die wie immer am stärksten betroffene Branche ist die Branche „Bauwesen“ gefolgt vom der Branche „Beherbergungs- und Gaststättenwesen“ mit rund 28 bzw. 18 Insolvenzen je 1.000 Branchenunternehmen. Den stärksten Zuwachs verzeichnete das Transportwesen mit einem Plus von 5,4%, den stärksten Rückgang meldete die Branche „Sachgütererzeugung“ mit einem Minus von 9,2%. Diese für das Industrieland Österreich erfreuliche Entwicklung ist der guten Exportwirtschaft zu verdanken.