Bei Kärntens Unternehmerinnen und Unternehmer ist der schon für die zweite Jahreshälfte 2014 angekündigte Konjunkturaufschwung bis heute nicht angekommen. Das ist das klare Ergebnis der Konjunkturumfrage, die die Wirtschaftskammer Kärnten zum mittlerweile achten Mal durchgeführt hat. Wie auch bereits für 2015 gehen die Unternehmen weiterhin von tendenziell stagnierender Nachfrage aus, wenn auch mit leicht positivem Vorzeichen. Die Aussichten haben sich somit in Bezug auf die Nachfrage nur marginal verbessert.
Pessimistischer Ausblick
Eher pessimistisch wird vor allem die Entwicklung der Gesamtwirtschaft in den nächsten zwölf Monaten von den Unternehmen beurteilt. Auch die Situation in der jeweils eigenen Branche ist von eher negativen Erwartungen geprägt, wenn auch nicht so stark wie die gesamtwirtschaftliche Entwicklung.
Verunsicherungen im Zusammenhang mit der Gegenfinanzierung der Steuerreform (Registrierkassenpflicht etc.) sowie der geopolitischen und ökonomischen Situation führen trotz der positiven Prognoserechnungen zu keiner nennenswerten Verbesserung der Erwartungen. Auch Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem auslaufenden Moratorium bezüglich der HETA sowie nicht absehbare Entwicklungen für den öffentlichen Sektor in Kärnten und bereits laufende massive Sparmaßnahmen seitens der öffentlichen Hand verstärkten die Unsicherheiten und dämpfen den Optimismus.
Investitionsstreik hält an
Als wesentlichste Risiken der wirtschaftlichen Entwicklung der Unternehmen werden wirtschaftspolitische Unsicherheiten, schwache Inlandsnachfrage, hohe Arbeitskosten sowie Fachkräftemangel und die Energiepreise gesehen. Aber auch Fragen der Finanzierung sind immer noch für die Unternehmen kritische Themen, während Veränderungen der Wechselkurse kaum als Risikofaktor wahrgenommen werden. Der Großteil der Unternehmen plant weder im Bereich der Ersatzinvestitionen, Neuinvestitionen noch Rationalisierungsinvestitionen wesentliche Aktivitäten, lediglich knapp 20-30 % der Unternehmen würden Investitionen derzeit überhaupt realisieren. Das Vorziehen von Investitionen wird hingegen klar als derzeit kaum sinnvolle Option gesehen.