Öffentliche Hand gab 2015 rund 188 Millionen für Werbung aus

16. März 2016 Drucken
Öffentliche Hand gab 2015 rund 188 Millionen für Werbung aus
“Kronen Zeitung”, “Heute” und “Österreich” profitieren von den öffentlichen Inseraten am stärksten. |© Christian Evertsbusch/pixelio.de © Christian Evertsbusch/pixelio.de

Die öffentliche Hand hat im Jahr 2015 rund 188 Millionen Euro für Inserate und Werbekampagnen ausgegeben. Das geht aus den von der Medienbehörde KommAustria veröffentlichten Daten nach dem Medientransparenzgesetz hervor. 2014 lagen die Ausgaben bei 192 Millionen Euro. Wien führt Größter Einzelwerber war auch 2015 die Gemeinde Wien mit den ihr nahestehenden Beteiligungen. Etwa 46 […]

Die öffentliche Hand hat im Jahr 2015 rund 188 Millionen Euro für Inserate und Werbekampagnen ausgegeben. Das geht aus den von der Medienbehörde KommAustria veröffentlichten Daten nach dem Medientransparenzgesetz hervor. 2014 lagen die Ausgaben bei 192 Millionen Euro.

Wien führt

Größter Einzelwerber war auch 2015 die Gemeinde Wien mit den ihr nahestehenden Beteiligungen. Etwa 46 Millionen Euro – fast ein Viertel aller öffentlichen Werbeschaltungen – meldete Wien der Medienbehörde. Die verschiedenen Bundesministerien gaben im Vorjahr rund 14,7 Millionen aus.

Boulevard profitiert am meisten

Der Großteil der von der öffentlichen Hand eingesetzten Werbegelder ging neuerlich an die reichweitenstarken Boulevard- und Gratiszeitungen „Kronen Zeitung“, „Heute“ und „Österreich“. Sie verbuchten 2015 über 51 Millionen Einnahmen für Inserate und Werbekooperationen. Das ist mehr als ein Viertel der Ausgaben der öffentlichen Stellen in diesem Bereich beziehungsweise mehr als fünf Mal so viel wie die gesamte gesetzliche Presseförderung, die bei knapp 9 Millionen Euro liegt. Die „Kronen Zeitung“ erhielt 2015 rund 22,6 Millionen aus öffentlichen Werbetöpfen, an die Gratiszeitung „Heute“ gingen etwa 14,4 Millionen, an „Österreich“ 14 Millionen.

Meldepflichtig

Seit Mitte 2012 müssen Ministerien, Bundesländer, öffentliche Firmen und kommunale Einrichtungen der Medienbehörde ihre Ausgaben für Inserate sowie Werbekampagnen und -kooperationen melden. Betroffen sind von dieser Regelung rund 5.600 Stellen. Grund für die Verabschiedung des Medientransparenzgesetzes war die jahrelange Kritik an hohen öffentlichen Inseratenaufträgen für Boulevard- und Gratismedien.