Österreichs Exporteure bleiben in schwierigem Umfeld auf Kurs

28. April 2016 Drucken
Österreichs Exporteure bleiben in schwierigem Umfeld auf Kurs
Die Schwäche der Schwellenländer wird zum Problem der deutschen Exportwirtschaft. |© Hans Dieter Volz/pixelio.de © Hans Dieter Volz/pixelio.de

Österreichs Volkswirtschaft erzielte im Jahr 2015 gemäß vorläufigen Daten mit +8,6 Mrd EUR (2,6 % des BIP) einen höheren Leistungsbilanzüberschuss als im Vorjahr (2014: 6,4 Mrd EUR) und demonstrierte damit im anhaltend schwierigen Wirtschaftsumfeld ihre Wettbewerbsfähigkeit. Unternehmen punkten mit ausgewogenem Produktmix Die Verankerung in den europäischen Produktionsketten und ein ausgewogener Produktmix federten den Rückgang in […]

Österreichs Volkswirtschaft erzielte im Jahr 2015 gemäß vorläufigen Daten mit +8,6 Mrd EUR (2,6 % des BIP) einen höheren Leistungsbilanzüberschuss als im Vorjahr (2014: 6,4 Mrd EUR) und demonstrierte damit im anhaltend schwierigen Wirtschaftsumfeld ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Unternehmen punkten mit ausgewogenem Produktmix

Die Verankerung in den europäischen Produktionsketten und ein ausgewogener Produktmix federten den Rückgang in einzelnen Absatzmärkten ab und ermöglichten einen Anstieg der Güter- und Dienstleistungsexporte um 3,3 %. Diese Entwicklung beruhte maßgeblich auf einem neuerlichen Rekordergebnis im Reiseverkehr, wurde aber auch durch ein vorsichtiges Anziehen der Güterexporte sowie den deutlich geringeren Energiepreisen und dem günstigeren Eurokurs unterstützt. Der globale Handelskollaps im Jahr 2009 stellte jedoch eine Zäsur in der Exportentwicklung dar, die nur noch einem sehr flachen Trend folgt. Für ausländische Direktinvestoren scheint Österreich als Anlageziel derzeit nicht attraktiv zu sein. Entgegen dem internationalen Trend stagnieren die Zuflüsse nach Österreich seit einigen Jahren, woraus sich Handlungsbedarf zur Förderung der Standortattraktivität ablesen lässt.

Der neuerliche Anstieg des Leistungsbilanzüberschusses resultiert sowohl aus dem Güter- als auch dem Dienstleistungshandel. Die Nettoexporte sind jeweils um rund eine Milliarde Euro angestiegen. Dienstleistungen (einschließlich Reiseverkehr) ergaben 2015 somit einen Überschuss von knapp 12 Mrd EUR, die Güterbilanz schloss mit einem Plus von fast 3 Mrd EUR. Die Wirtschafts- und Finanzkrise führte zu einem deutlich flacheren Wachstumstrend der Exporte. Vor allem Schwellenländer haben als Absatzmarkt jüngst an Bedeutung verloren.

Österreichische Unternehmen profitierten vor allem von ihrer Integration in die europäischen Produktionsketten und damit von der Nachfrage aus Deutschland sowie vom langsamen Anziehen der Konjunktur im übrigen Euroraum und der robusten Wirtschaftsentwicklung in Osteuropa.