Firmenwagen: Das fahren Österreichs Manager

08. Juni 2016 Drucken
Firmenwagen: Das fahren Österreichs Manager
Firmenwagen © birgitH/pixelio.de Firmenwagen: Das fahren Österreichs Manager

In Österreich stagnieren seit drei Jahren die Budgets für Firmenwagen. Mit der steuerlichen Begünstigung für eCars entwickeln sich allerdings neue Anschaffungsmuster. Bis jetzt ist das Interesse an alternativen Antrieben in Österreich und Deutschland überschaubar, wie der HR-Consulter Kienbaum feststellte. Fuhrparks haben noch keine Farbe In Österreich sind die Unternehmen noch weit von einem „grünen“ Fuhrparkt entfernt, haben aber schon […]

In Österreich stagnieren seit drei Jahren die Budgets für Firmenwagen. Mit der steuerlichen Begünstigung für eCars entwickeln sich allerdings neue Anschaffungsmuster. Bis jetzt ist das Interesse an alternativen Antrieben in Österreich und Deutschland überschaubar, wie der HR-Consulter Kienbaum feststellte.

Fuhrparks haben noch keine Farbe

In Österreich sind die Unternehmen noch weit von einem „grünen“ Fuhrparkt entfernt, haben aber schon etwas mehr in diese Richtung unternommen als deutsche Firmen: 47 Prozent können sich vorstellen, Fahrzeuge mit alternativem Antrieb anzuschaffen, 14 Prozent haben sie bereits in ihrer Firmenwagenflotte und 20 Prozent haben dies konkret geplant. Das sind die Ergebnisse einer Kienbaum-Umfrage – eine Kooperation zwischen Kienbaum Beratungen GmbH und dem Forum Personal des ÖPWZ, unter 246 österreichischen Firmen, deren Angaben in den „Firmenwagenreport 2016 – Österreich“ eingeflossen sind.

 Firmenwagen für Geschäftsführer

Firmenwagen sind in Österreich und Deutschland Standard: 94 Prozent der Geschäftsführer und 79 Prozent der oberen Führungskräfte in Österreich steht ein Firmenwagen zur Verfügung. In Deutschland sind es 92 beziehungsweise 78 Prozent. Auch in Fachfunktionen sind Firmenwagen weit verbreitet: Zum Beispiel haben 82 Prozent der Außendienstmitarbeiter in österreichischen Firmen Anspruch auf einen Firmenwagen, in Deutschland sind es 73 Prozent.

Deutsche Chefs fahren teurere Autos als Ösi-Bosse

Die Anschaffungsbudgets für Firmenwagen sind in Österreich gestaffelt:

  • Bei Spezialisten und Außendienstmitarbeitern liegt das durchschnittliche Anschaffungsbudget für einen Firmenwagen zwischen 25.000 und 36.000 Euro.
  • Auf der oberen Führungsebene beträgt das Anschaffungsbudget in Österreich zwischen 30.000 und 50.000 Euro.
  • Und Geschäftsführer fahren Firmenwagen, die in Österreich im Median 60.000 Euro kosten (in Deutschland sind es 70.000 Euro).
from

Mehrheit der österreichischen Firmen duldet unbegrenzte Privatnutzung

Firmenwagen dürfen in Österreich von 60% der Fahrer privat genutzt werden, jedoch sind die österreichischen Unternehmen restriktiv zu ihren Mitarbeitern: denn bei jedem zweiten Firmenwagennutzer in Österreich ist die Nutzung des Firmenwagens auf bestimmte Personengruppe begrenzt. In Deutschland hingegen ist es der überwiegenden Mehrheit erlaubt, den Wagen unbegrenzt privat zu nutzen.

Europäische Automarken machen das Rennen

Sowohl in Österreich als auch in Deutschland sind die europäischen Automarken unter Geschäftsführern sehr beliebt. Andere haben es hingegen in beiden Ländern schwer, Fuß zu fassen. Im Vergleich zu 2013 werden weniger Beschränkungen der Markenauswahl der österreichischen Firmenwagen auf fast allen Hierarchie-Ebenen beobachtet, mit Ausnahme der Geschäftsführungsebene. Ausschlaggebend für die Einschränkungen der Markenauswahl sind die Händlerkonditionen/Preisvorteile sowie die Einkaufspolitik. In Bezug auf die Ausstattungen der Fahrzeuge werden in beiden Ländern sowohl Freisprecheinrichtung als auch Navigationsgerät am häufigsten vorgeschrieben.

In Bezug auf Umweltmaßnahmen setzen österreichische Firmen auf Pool Cars

In Österreich realisieren schon 62 Prozent der Firmen Pool Cars und gut ein Drittel achtet bei der Auswahl darauf, wie viel CO2 das jeweilige Fahrzeug ausstößt. Dennoch haben über 51% der Dienstwagen einen CO2 Ausstoß von über 130 Gramm.

Steuerreform belebt E-Mobility

Seit 1. Jänner diesen Jahres ist durch die Steuerreform eine neue Sachbezugsregelung in Kraft. Das hat konkrete Auswirkungen auf die erlaubten CO2-Werte von Firmenwagen: Die Unternehmen nehmen bei Neuanschaffungen deutlich mehr Rücksicht auf den CO2-Ausstoß. „Das wird zu neuen Kaufmustern am Markt führen“, heißt es in der Studie.

In Deutschland ist Zurückhaltung bei „grüner“ Flotte stärker

In Deutschland können sich ebenfalls 59 Prozent der Firmen vorstellen, Fahrzeuge mit alternativem Antrieb anzuschaffen, jedoch haben lediglich zehn Prozent der Firmen bereits in solche „grünen“ Firmenfahrzeuge investiert. Weitere sechs Prozent der Unternehmen planen konkret den Erwerb solcher Fahrzeuge. Das zeigt eine aktuelle Studie von Kienbaum „Firmenwagenstudie 2015 – Deutschland“, für die das Beratungsunternehmen 78 deutsche Firmen befragt hat.

Mehr zum Thema