Studie: Fünf Tipps, wie Wiens Start up-Szene Flügel wachsen

17. Juni 2016 Drucken
Studie: Fünf Tipps, wie Wiens Start up-Szene Flügel wachsen
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Nach Ansicht einer Unternehmensberatung hat Wien den Anschluss an die internationale Start up-Szene verloren. Fünf Maßnahmen sollen die Gründerszene der Bundeshauptstadt erwecken. Abgerissen Wien hat den Anschluss an die Spitze der europäischen Startup-Hubs verloren. Das ist der Schluss einer Studie von Roland Berger und Pioneers zum Status quo der Wiener Startup-Szene.  Die Studie liefert fünf […]

Nach Ansicht einer Unternehmensberatung hat Wien den Anschluss an die internationale Start up-Szene verloren. Fünf Maßnahmen sollen die Gründerszene der Bundeshauptstadt erwecken.

Abgerissen

Wien hat den Anschluss an die Spitze der europäischen Startup-Hubs verloren. Das ist der Schluss einer Studie von Roland Berger und Pioneers zum Status quo der Wiener Startup-Szene.  Die Studie liefert fünf Handlungsempfehlungen, um die Dynamik der Szene zu erhöhen.

Gute Voraussetzungen – wenig Output

Derzeit tickt die Wiener Startup-Szene zu leise, als dass man davon international Notiz nehmen würde. Dabei ist die österreichische Förderlandschaft im internationalen Vergleich gerade in der Frühphase für Startups ausgezeichnet. Runtastic und Shpock einerseits, das Pioneers Festival und der AustrianStartups-Stammtisch andererseits sind exzellente Vorbilder für Startups und die Vernetzung der Szene.

Fünf Wege an die Spitze

Abgeleitet aus mehr als 50 Interviews mit Investoren, CEOs der namhaftesten österreichischen Unternehmen und Startups und weiteren Stakeholdern des Startup-Ökosystems sollte Wien folgende fünf Initiativen umsetzen:

  • Zentralen Startup-Campus errichten: Startup-Gründer, Investoren und große Unternehmen sollten in einem großen Co-Working Space auch räumlich zusammen arbeiten. Es bedarf einer gezielten Ansiedelungspolitik, um vor allem internationale Kreativtalente anzuziehen. Eine Jury soll über die Aufnahme entscheiden, um dann Gründer, Unternehmer, Universitäten und Investoren je nach Innovationsfeld systematisch miteinander zu verknüpfen.
  • Großunternehmen stärker aktivieren: Großunternehmen können Infrastruktur und Kundenzugang zur Verfügung stellen. Zum einen sollten sich mehrere große Unternehmen zur Auflage eines Startup-Fonds in der Größe von 100 bis 300 Millionen Euro zusammenschließen, zum anderen sollten sie sich bei der Errichtung eines zentralen Startup-Campus engagieren.
  • Vereinfachung der Gründungsprozesse: Gründungen müssen vereinfacht werden. Die Senkung der Lohnnebenkosten für die ersten drei Mitarbeiter in den ersten drei Jahren, die Schaffung einer „Limited Company“ im Gesellschaftsrecht und Erleichterungen bei Beteiligungen sowie eine schnellere Ausstellung der Rot-Weiß-Rot-Karte wären wichtige Schritte.
  • Junge Wissenschaftler zum Gründen bewegen: Wissenschaftlicher Erfolg sollte an Patenten gemessen werden. Dafür wären Sabbatical-Programme für wissenschaftliche Mitarbeiter, die unternehmerische Förderung von Doktoranden und eine geringe Equity-Beteiligung der Institute am Startup wichtig. Längerfristig sollte eine „Entrepreneurship-Mentalität“ an Schulen und Universitäten geschaffen werden – früh und für alle.
  • Unproduktives Kapital mobilisieren:  Zur Förderung von Privatinvestitionen in Startups bzw. Fonds könnte ein Beteiligungsfreibetrag eingeführt werden. Weiters könnten Gewinne und Verluste aus Risikoinvestments gegeneinander aufgerechnet und beispielsweise Versicherungsbeiträge für innovative Finanzierungen zugänglich gemacht werden. Auch die Erbringung einer Garantie müsste vereinfacht werden.