Im Jahr 2030 werden deutschen Unternehmen rund 3,5 Millionen weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen als heute. Weniger stark von den Auswirkungen des demografischen Wandels betroffen sind Österreich und die Schweiz.
Österreich und die Schweiz verfügen über höheres Human-Potential
Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC mit dem WifOR-Institut in Darmstadt. Beim Blick auf die demografische Entwicklung in Österreich und in der Schweiz wird deutlich, dass die kleinen Nachbarländer weniger Probleme erhalten als Deutschland, das vor den größten Herausforderungen steht. In beiden Ländern wird es in den nächsten Jahren zu einem Anstieg des Arbeitskräfte-Angebots kommen. Allerdings vollzieht sich dieser nur in der Schweiz über den gesamten Beobachtungszeitraum bis zum Jahr 2030 hinweg. In Österreich ist etwa ab dem Jahr 2024 ein moderater Angebotsrückgang an Arbeitskräften zu erwarten.
Industrie 4.0 soll helfen
Der berechnete nominelle Engpass an Arbeitskräften könnte durch die Effekte der digitalen Transformation halbiert werden. Ein höheres Renteneintrittsalter, eine stärkere Erwerbsbeteiligung von Frauen und mehr Zuwanderung könnten die Auswirkungen des demografischen Wandels zusätzlich abfedern. Gelingt all dies nicht, werden deutsche Unternehmen im Jahr 2030 jede zehnte Arbeitsstelle nicht mehr besetzen können.
Beste Chancen für gehobene Fachkräfte und Akademiker
Im Vergleich mit 2008 wird sich bis 2030 in Deuzschland die Nachfrage an akademischen und vergleichbar ausgebildeten Fachkräften in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) nahezu verdoppeln (+97 Prozent). Ebenfalls beste Berufsaussichten werden Führungskräften im kaufmännischen Bereich (+86 Prozent) prognostiziert sowie Betriebswirten (+70 Prozent), Naturwissenschaftlern, Mathematikern, Ingenieuren (+69 Prozent) und Führungskräften in der Produktion und bei speziellen Dienstleistungen (+66 Prozent).
Konkurrenz der Arbeitgeber
Der Wettbewerb um Arbeitskräfte wird sich drastisch verschärfen. Unternehmen werden immer häufiger versuchen, mit gezielten Anreizen auch vertraglich gebundene Fachkräfte bei anderen Unternehmen abzuwerben. Speziell für die Bindung junger Akademiker wird die betriebliche Altersversorgung zunehmend an Bedeutung gewinnen, vor allem weil sich durch die demografische Entwicklung auch die staatlichen Rentenbezüge weniger aussichtsreich entwickeln werden.